Moskau wappnet sich für mögliche Drohnenangriffe der Ukraine. In den vergangenen Tagen sind auf immer mehr Dächern der russischen Hauptstadt Luftabwehrsysteme gesichtet worden. Zuerst wurden auf dem Gebäude des Verteidigungsministeriums Flugabwehrraketen platziert, eXXpress berichtete. In den vergangenen Tagen sind solche aber auch auf den Dächern anderer Ministerien, öffentlicher Gebäude sowie Bildungseinrichtungen aufgestellt worden.

Das Raketensystem, das unter anderem auch auf dem Dach des Verteidigungsministeriums steht, heißt Panzir. Es kann sowohl gegen Flugzeuge und Helikopter als auch gegen Raketen eingesetzt werden. Man kann damit aber auch kleinere Objekte abschießen wie etwa Drohnen. Laut russischen Medienberichten wurden zur Ergänzung des Panzir-Systems rund um die Stadt auch moderne S-400-Raketenabwehrsysteme in Stellung gebracht.

Vor diesen 14-Meter-Drohnen der Typs Tupolev Tu-141 schützt sich jetzt Moskau

Ukrainische Drohnen-Attacke nur noch eine Frage der Zeit

Präsident Wladimir Putin soll derweil einen persönlichen Panzir-Schirm bekommen haben. Eine Abwehrbatterie soll wenige Kilometer von seiner Landresidenz in Nowo-Ogarjowo in der Region Moskau gesichtet worden sein.

Die Geschütze dürften gegen mögliche ukrainische Drohnenangriffe aufgestellt worden sein. Die Angriffe auf russische Militäreinrichtungen waren zuletzt nur noch gut 200 Kilometer von Moskau entfernt. Ein Beschuss der russischen Hauptstadt kann damit nicht mehr ausgeschlossen werden, manche Beobachter halten eine Attacke nur noch für eine Frage der Zeit.

Weil die Ukraine über keine Raketen verfügt, ist der Einsatz von Drohnen am wahrscheinlichsten. Die Drohne Tupolev Tu-141 etwa stammt aus der Sowjet-Ära. Sie wird von der Ukraine seit dem Jahr 2014 mit einem Upgrade verwendet. Interessant: Das Fluggerät ist keine klassische Drohne sondern eher ein Marschflugkörper. Gestartet wird die Drohne deshalb auch von einer Raketen-Abschussplattform.

Moskau ist gegen Raketenangriffe gut geschützt

Moskau ist in Sachen Luftabwehr aber gut geschützt. Über der Stadt herrscht seit vielen Jahren ein striktes Flugverbot, jedes unbekannte Flugobjekt werde gnadenlos abgeschossen, heißt es.

Doch die russische Hauptstadt verlässt sich nicht nur auf den Abschussbefehl. Es wacht außerdem ein großes Raketenabwehrsystem über die Stadt. Rund um Moskau sind 68 Raketensilos verteilt, die mit Kurzstrecken-Abfangraketen bestückt sind, die allerdings nicht auf kleine, tieffliegende Drohnen optimiert sein dürften. Putin ließ das System, das noch aus den 70er Jahren stammte, vor einigen Jahren von Grund auf erneuern.