So hatte der deutsche Landkreis Rhein-Erft seiner Partnergemeinde in Polen, der schlesischen Stadt Bielsko-Biała (Bielitz-Biala) angeboten, 100 Ukrainer aufzunehmen, die sich derzeit dort befinden. Vor allem wollten die Deutschen ganze Familien beherbergen, vor allem Mütter mit Kindern und ihren Großeltern. Für sie waren im Raum Köln Privatquartiere gefunden worden, zwei Busse waren für den Transport bereits organisiert worden.

Doch die Überraschung war am Samstag groß: Es meldete sich kein einziger, um mitzufahren! Eine Anfrage in den benachbarten Kreisen Żywiec (Saybusch) und Cieszyn (Teschen) blieb ebenso erfolglos. Laut Gemeindesprecher Andrzej Płonka gehen alle Geflüchteten davon aus, dass der Krieg bald zu Ende gehen wird. Da sie es kaum erwarten können, bald wieder zur ihren Ehemännern, Vätern und Brüdern zurückzukehren und beim Wiederaufbau der Ukraine helfen zu können, möchte sie lieber in der Nähe zu ihrer Heimat bleiben.

Große Hilfsbereitschaft auch in Polen

In Polen wurden seit Beginn des Krieges mehr als 1,8 Millionen geflüchtete Ukrainer aufgenommen. Nicht nur aufgrund der historischen Verbundenheit zu den ehemaligen polnischen Gebieten in der Westukraine ist die Hilfsbereitschaft sehr groß.

Die polnischen Reisebusse wurden wieder abbestellt.