Zwei Soldaten der Bundeswehr, die Ausrüstung aus verschiedenen Kasernen in Schleswig-Holstein gestohlen haben sollen, hatten offenbar vor, die Brücke zwischen der Halbinsel Krim zur russischen Halbinsel Taman zu sprengen. Das geht aus den Ergebnissen polizeilicher Ermittlungen hervor, die der „Stern“ rekonstruiert hat.

Durch Telefonat aufgeflogen

Dem Bericht zufolge hatten die beiden Soldaten in überwachten Telefonaten über die geplante Detonation gesprochen. Sie berieten sich über das benötigte Material, um einen Teil der knapp 20 Kilometer langen Brücke zu sprengen, die die besetzte Krim mit Russland verbindet und so den Nachschub für die russischen Truppen garantiert.

Das Vorhaben, mit dem die beiden Männer scheinbar die Ukraine unterstützen und Russlands Präsident Putin schaden wollten, kam aber nicht über die Planungsphase hinaus und fand mit der Festnahme der beiden ein jähes Ende.

Es wurde bereits seit längerem ermittelt

Die Staatsanwaltschaft Kiel ermittelt nun gegen die Soldaten im Verdacht des Bandendiebstahls. Gemeinsam mit zehn anderen Verdächtigen sollen die Täter mehrfach in Bundeseinrichtungen eingebrochen sein und Ausrüstung gestohlen haben. Vier der Tatverdächtigen waren zu der Zeit im aktiven Dienst der Bundeswehr.

Auch unmittelbar vor der Festnahme in der Nacht auf den 22. Mai hatten die Männer erfolglos versucht, in die Minentaucherkompanie am Marinestützpunkt Eckernförde einzubrechen. Laut der Polizei habe der Plan bestanden, mit der Ausrüstung wenige Tage später in die Ukraine zu reisen.