Tausende junge Soldaten, die tot im Sarg in die großen Städten St. Petersburg und Moskau nach Hause kommen – das wäre für die russische Propaganda eine Katastrophe. Laut britischen Medien hätte der Kreml dieses Risiko beachtet: Mit einer Postleitzahl-Lotterie werden die jungen Russen dieser bekannten Städte schon bei der Einberufung bevorzugt, es werden wesentlich mehr junge Männer aus weit entfernten Regionen zum Wehrdienst eingezogen, vor allem aus Sibirien.

Bei den aktuell hohen Verlustzahlen der russischen Armee ist somit klar: Hunderte Särge mit Gefallenen werden von der 1800 Kilometer langen Front in abgelegene Regionen transportiert, die Zielorte sind in der ganzen Russischen Föderation weit verstreut.

Auch diese beiden jungen russischen Soldaten starben in einem nassen Schützengraben in der Ukraine.

Hohe Verlustzahlen bei der Invasion

So fiel britischen Medien auf, dass in der Region um Moskau bisher nur zwei tote russische Soldaten nach Beginn der Invasion bestattet worden sind. Allerdings in der Region Buryatia, in Sibirien, wurden im gleichen Zeitraum 64 im Ukraine-Krieg getötete Soldaten gemeldet – obwohl die buddhistische Teilrepublik am Baikal-See zwölfmal weniger Einwohner hat als jene um Moskau.

Auch in Gebiete am Kaspischen Meer, in Tatarstan oder in Irkutsk in Sibirien kamen mehr tote Soldaten von der Front in der Ukraine zurück. Der Verdacht drängt sich auf: Der Kreml setzt nicht-ehthnische Russen vermehrt als “Kanonenfutter” bei den Kämpfen in der Ukraine ein.

Bekanntlich kämpfen auch Tschetschenen-Bataillone mit der russischen Armee, ebenso sollen syrische Söldner angeworben werden.

Sollte auffallen, dass auch mehr junge Männer aus Moskau und St. Petersburg in der Ukraine sterben, hat Wladimir Putin ein Problem.
Tote im Schützengraben: Die Verlustzahlen der russischen Armee lassen sich nicht für immer vertuschen.