Das Kabinett des deutschen Bundeskanzlers Olaf Scholz (63, SPD) erfreut sich keiner großen Beliebtheit in Deutschland. Das ergibt eine Umfrage des INSA-Marktforschungsinstituts für die “Bild”-Zeitung (1002 Befragte). Am meisten Zuspruch ernten zwei Grünen-Politiker, allen voran Außenministerin Annalena Baerbock (41). Die Hälfte der Deutschen ist laut INSA-Umfrage mit Baerbocks Arbeit zufrieden. Auf Platz 2 folgt Wirtschaftsminister Robert Habeck (52, Grüne) mit 46 Prozent.

Schlechte Werte für SPD, Negativrekord für Scholz

Überwiegend schlechte Werte erhält das Personal der SPD. So sind 53 Prozent der Deutschen mit Gesundheitsminister Karl Lauterbach “unzufrieden”, groß ist die Unzufriedenheit auch mit Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD, 50 Prozent) und Innenministerin Nancy Faeser (SPD, 43 Prozent).

Zusehends geringer wird auch die Zustimmung für Bundeskanzler Olaf Scholz (63, SPD). Gemäß der INSA-Umfrage sind 49 Prozent mit der Arbeit von Olaf Scholz (SPD) unzufrieden (zufrieden: 38 Prozent) – ein Negativrekord in der bisherigen Amtszeit von Scholz. Insgesamt sind mit der Bundesregierung satte 55 Prozent unzufrieden und nur 35 Prozent zufrieden.

Deutsche gegen Russland-freundliche Politik der SPD

Unstimmigkeiten zwischen dem SPD-Kanzler und den Grünen traten rund um die Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine zutage: Während die Grünen – und Baerbock – diese befürworten, steht hier Scholz bis heute auf der Bremse. Anscheinend nehmen ihm das die Deutschen übel, wie auch andere Umfrageergebnisse zeigen.

Olaf Scholz: Die bisher enge Verbundenheit seiner Partei (SPD) mit Putins Russland kommt in Deutschland gar nicht gut an.APA/AFP/Thomas KIENZLE

Was der SPD zurzeit zunehmend zum Verhängnis wird, ist ihre enge Zusammenarbeit mit Putin in den vergangenen 20 Jahren. Jetzige und ehemalige SPD-Politiker haben sich jahrelang für eine enge Kooperation mit Moskau stark gemacht, und sämtliche Warnungen, speziell von Seiten der Ukraine, aber auch Polens und der baltischen Staaten, de facto ignoriert. Darüber hinaus braucht die Ukraine  nach Ansicht von Militärexperten gerade jetzt schwere Waffen, doch Scholz zögert.

Das alles stößt den Deutschen offensichtlich sauer auf. Laut INSA fordern 57 Prozent einen Untersuchungsausschuss im Bundestag, um die Beziehungen deutscher Politiker zu Russland zu durchleuchten (nur 30 Prozent sind dagegen). 60 Prozent sehen die Russland-freundliche Politik der SPD als kritisch an, nur 13 Prozent befürworten deren Haltung.