Beim Herren-Slalom der Männer am Sonntag gab es eine faustdicke Überraschung. Der Grieche AJ Ginnis holte sich sensationell die Silbermedaille. Weltmeister wurde Henrik Kristoffersen. Der Norweger raste nach Platz 16 im ersten Durchgang zur Goldmedaille. Bronze ging an den Italiener Alex Vinatzer. Bester Österreicher wurde Marco Schwarz auf Platz sechs (+0,65). Manuel Feller brachte seine Halbzeitführung nicht ins Ziel und musste sich am Ende mit dem siebenten Platz begnügen (+0,67)

AJ Ginnis jubelt nach der Silbermedaille im WM-Slalom der HerrenAPA/BARBARA GINDL

Ginnis sorgte damit für die erste Medaille bei einer Ski-Weltmeisterschaft in der Geschichte. Das letzte Mal ohne Goldmedaille war Österreich 1987 in Crans Montana geblieben (0/3/1). In Courchevel/Meribel schauten drei Silber- und vier Bronzemedaillen heraus.

Feller ließ sich Enttäuschung nicht anmerken

Die Krönung seiner Karriere vor Augen, verpasste es Feller auch im fünften Versuch, eine Halbzeitführung erfolgreich zu verteidigen. Seine bisher einzige Medaille bei Großereignissen (Silber St. Moritz) liegt mittlerweile sechs Jahre zurück. Der letzte österreichische Slalomweltmeister bleibt damit Marcel Hirscher, der die “Skination” 2019 mit Slalom-Gold erlöst hatte.

Der amtierende Slalom-Weltmeister bleibt Norweger. Vor zwei Jahren hatte Sebastian Foss-Solevaag in Cortina d’Ampezzo triumphiert. “Ich habe gewusst, das ist was für mich”, sagte Kristoffersen nach seiner Bestzeit im sehr drehenden, zweiten Lauf. Er fuhr die erste Goldmedaille der WM-Geschichte für Van Deer-Red Bull Sports ein.

Feller ließ sich die Enttäuschung nicht anmerken. “Es war mehr oder weniger eine Nullpartie”, erinnerte er an die engen Abstände nach dem ersten Lauf. “Henrik hat das mit deutlich besserer Piste und Sicht gnadenlos ausgenutzt.” Er selbst habe das Timing nicht ganz gefunden, sagte Feller, der beim Einfahren auf die Hüfte gestürzt war. Ein Grund für den Rückfall sei der Sturz aber nicht gewiesen.