Die EU macht dieselben Fehler wie 2015, unterstreicht der ungarische Außenminister Péter Szijjártó in eXXpressTV. Die Äußerungen einiger europäischer Politiker seien “ebenso unverantwortlich” wie jene von 2015: “Ich meine Aussagen wie: ‘Alle Afghanen, die gefährdet sind, sollten Afghanistan verlassen.’ Das ist eine Aufforderung, ebenso wie der Satz: ‘Alle Syrer dürfen Asyl erhalten.’ Ich denke, solche Aussagen werden in den Köpfen derjenigen, die ihre Heimat verlassen möchten, als Einladung verstanden.” Manche Politiker hätten in den vergangenen sechs Jahren dazu gelernt. “Aber der Mainstream in Europa ist definitiv immer noch für die Migration. Das halte ich für eine sehr gefährliche und riskante Position.”

Péter Szijjártó warnt: “Es besteht die reale Gefahr, dass die Westbalkanroute noch aktiver wird. Das Risiko starker Migrationsströme nimmt zu.” Ungarn habe viel in den Schutz seiner Außengrenzen investiert, doch die EU helfe nicht: “Wir erhalten keinerlei Unterstützung aus Brüssel. Wir bekommen nur Vorwürfe – ständig.” Unterstützung komme aber aus den Visegrad-Ländern.

Das Interview führte eXXpress-Redakteur Stefan Beig

Weitere Themen des Interviews sind die steigenden Gaspreise und die Kritik an Russland, die Zusammenarbeit zwischen Ungarn und Österreich, ein neues Gesetz in Ungarn, das Brüssel zufolge homophob ist, und die bevorstehenden Wahlen in Ungarn.