Auch wegen des Kriegs in der Ukraine und der drohenden Energiekrise hat Umweltstaatssekretär Andre Baumann die Menschen im Land zu mehr Mülltrennung aufgerufen. “In der Restmülltonne sind Schätze vergraben”, sagte der Grünen-Politiker. “Das ist unser Gold, der Restmüll.”

Vergärungsquote zu gering

Seine Theorie: Noch immer seien zwei Drittel der Abfälle in der Restmülltonne Wertstoffe oder Bioabfälle, die recycelt werden könnten. Biomüll leiste einen massiven Beitrag für die Energiewende. “Aus Bananenschalen wird Erdgas hergestellt, dann brauchen wir weniger Putin-Gas.” Baumann meinte damit, dass das durch Müll gewonnene Biogas in das Erdgasnetz geleitet werden kann.

Der Anteil der vergorenen Bioabfälle müsse unbedingt weiter gesteigert werden, forderte Baumann – im Moment betrage die sogenannte Vergärungsquote lediglich 67 Prozent. Die Quote müsse auf 100 Prozent gesteigert werden. “Das ist viel zu kostbar, um verbrannt zu werden.” Derzeit könnten im Land 230.000 Menschen mit Strom und Wärme aus Bioabfall versorgt werden, künftig sollen es 400.000 sein. Das sei ein wichtiger Beitrag für den Klimaschutz, sagte der Staatssekretär.

Mülldetektive sollten künftig genauer in die Tonnen schauen

Den Leuten auch mal in die Tonne schauen

Mülltrennung führe zudem zu geringeren Müllgebühren, sagte Baumann, der für den Einsatz von Mülldetektiven plädiert. So sei es wichtig, “dass man den Leuten auch mal in die Tonne reinguckt” – besonders in Mehrfamilienhäusern mit geringer sozialer Kontrolle. Er selbst spiele ab und an den ehrenamtlichen Mülldetektiv bei sich zu Hause und werde gegenüber Nachbarn auch mal deutlicher.

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