Alexei Surovtsev sieht auf den ersten Blick aus wie der Inbegriff des “harten Kerls” – er ist groß, mehr als muskulös, hat gepiercte Ohrläppchen, einen wilden Bart und kantige Gesichtszüge. Doch unter seiner durchtrainierten Brust schlägt ein großes Herz für Tiere. In der Ukraine kein Unbekannter – vor Ausbruch des Kriegs nahm er wie bereits Präsident Wolodymyr Selenskyj an der ukrainischen Version von “Dancing Stars” teil und war sogar dreifacher “Striptease Champion” – nutzt Alexei seine Bekanntheit dieser Tage vor allem, um auf das unsägliche Leid der Haustiere aufmerksam zu machen, die im Krieg leider allzu oft von ihren flüchtenden Besitzern zurückgelassen werden.

Auch wenn viele Bilder um die Welt gehen, die Ukrainer zeigen, wie sie gemeinsam mit ihren Hunden, Katzen oder auch Kaninchen flüchten, haben längst nicht alle Menschen die Möglichkeit dazu – nicht zuletzt, weil sie es vielleicht gar nicht mehr können, da sie selbst ihr Leben verloren haben. Für diese Tiere, die inmitten des ewigen russischen Feuers allein, verwirrt und völlig verängstigt dem sicheren Tode geweiht wären, ist Alexei nun der Retter in der Not: Er hat es sich zur Mission gemacht, zurückgelassene Fellnasen zu finden und zu retten – und das sehr erfolgreich.

Auf seinem Instagram-Account teilt Alexei Fotos und Videos von seinen Rettungsmissionen, die ihn dabei zeigen, wie er mit dem Auto durch völlig zerstörte Straßen fährt und in den Ruinen zerbombter Häuser nach überlebenden Tieren sucht. Während im Hintergrund deutlich zu hören ist, wie Bomben fallen, eilt Alexei mit Tiertransportern herum, füttert und streichelt Katzen und holt sie aus der Todeszone.

Unzählige Katzen, Hunde, Kaninchen, Hamster und andere Tiere konnte Alexei mittlerweile so retten – und wird dafür auf Social Media als Held gefeiert. Alexei rettet bis zu 30 Katzen am Tag.

Der engagierte “Engel der Haustiere” arbeitet mit Organisationen zusammen um die Fellnasen, die er vor allem aus der Gegend um Irpin und Kiew rettet, wieder mit ihren Besitzern vereinen zu können, die meist in andere Länder geflüchtet sind.

Der heldenhafte Ukrainer selbst sagt zu seinen sehr gefährlichen Rettungsaktionen: “Ja, natürlich ist es gefährlich! Ja, natürlich ist es schwer! Und ja, es ist beängstigend! Aber wenn du in diese verängstigten, tieftraurigen aber unendlich treuen Augen schaust, dann hast du keinen Zweifel daran, dass es das mehr als wert ist.”