Chaotische Szenen beim Champions-League-Finale in ParisAPA/AFP/Thomas COEX

Die Europäische Fußball-Union (UEFA) trägt einer unabhängigen Untersuchung zufolge die Hauptverantwortung für das Zuschauerchaos rund um das Finale der Champions League im Mai 2022 nahe Paris. “Es ist bemerkenswert, dass niemand sein Leben verloren hat”, steht in dem 220-seitigen Bericht, der am Montagabend veröffentlicht wurde und auch das Verhalten der Behörden kritisiert.

Laut dem Bericht war die UEFA als Veranstalter des Endspiels zwischen Liverpool und Real Madrid (0:1) hauptverantwortlich für die Organisationsfehler, “die fast zu einer Katastrophe geführt hätten.”

UEFA selbst hat Untersuchung in Auftrag gegeben

Das Champions-League Finale am 28. Mai begann mit einer halben Stunde Verspätung. Vor dem Stadion in Sant-Denis spielten sich chaotische Szenen ab. Zahlreiche Fans kamen trotz Tickets nicht in die riesige Arena. Die Polizei setzte daraufhin Tränengas ein. Dabei wurden mehr als 230 Menschen verletzt. Der Pariser Polizeipräfekt Didier Lallement räumte als Konsequenz seinen Posten. Auch andere Untersuchungen belegten das Fehlverhalten der Behörden und der UEFA, die zunächst auch Liverpooler Fans Schuld zugewiesen hatte.

Die UEFA selbst hat den aktuellen Untersuchungsbericht in Auftrag gegeben. Zudem trägt der Dachverband auch die Kosten. Nun werden die Ergebnisse analysiert. Das gab die UEFA am Montagabend bekannt. Zudem werde an einer Rückerstattung für die Fans gearbeitet.

Zahlreiche Fans kamen trotz Tickets nicht in die ArenaAPA/AFP/Thomas COEX

“Im Namen der UEFA möchte ich mich noch einmal aufrichtig bei all jenen entschuldigen, die betroffen waren”, sagte UEFA-Generalsekretär Theodore Theodoridis einer Mitteilung zufolge. “Insbesondere möchte ich mich bei den Fans des FC Liverpool für die Erfahrungen entschuldigen, die viele von ihnen beim Besuch des Spiels gemacht haben, und für die Nachrichten, die vor und während des Spiels veröffentlicht wurden, laut derer sie zu Unrecht verantwortlich gemacht wurden.”