"Unvorhersehbare Herausforderungen": U2 doch erst 2024 wieder in Vollbetrieb
Die Fertigstellung der U2 verzögert sich um mindestens ein Jahr. Dafür verantwortlich seien laut Wiener Linien “unvorhersehbare Herausforderungen” wie die Entdeckung eines alten Kanals und statische Mehrarbeiten. Ob durch die Verzögerung zusätzliche Kosten anfallen, sei noch “unklar”.
Die Wiener U-Bahn-Linie U2 fährt jetzt doch erst ab September 2024 wieder vom Schottentor zum Karlsplatz. Das teilten die Wiener Linien am Donnerstag mit. Ursprünglich war geplant, die Verbindung schon in diesem Herbst wieder aufzunehmen. “Unvorhersehbare Herausforderungen” im Bauverlauf hätten aber zu Verzögerungen geführt, heißt es. Mit dem Gesamtprojekt U2/U5 liege man jedoch im Zeitplan, wird versichert.
Ob zusätzliche Kosten anfallen, ist noch unklar
Ob zusätzliche Kosten durch die Verzögerung entstehen, sei noch unklar, sagte die Geschäftsführerin der Wiener Linien, Gudrun Senk, im Gespräch mit Journalisten. Die Arbeiten im innerstädtischen Gebiet seien jedenfalls logistisch und bautechnisch herausfordernd. Zu den Überraschungen gehörte demnach etwa die Entdeckung eines alten Kanals – konkret des früheren Alserbachkanals. Dass dessen Überreste im Bereich der U2-Trasse beim Schottentor noch vorhanden sind, war laut Senk nicht bekannt. Er sei in keinen Plänen eingezeichnet gewesen.
"Das sind Dinge, die konnten wir nicht vorhersehen"
Doch auch Erkenntnisse in Sachen Statik führten zu Mehrarbeiten. So musste etwa der bestehende U2-Tunnel durch neue, massivere Deckenträgerverstärkungen gesichert werden. “Das sind Dinge, die konnten wir nicht vorhersehen”, sagte Denk. Die Verstärkung ist in jenem Bereich notwendig, wo der neue Tunnel mit der alten Trasse verknüpft wird. Die Abzweigung wird im Bereich der Universität errichtet. Die alte Strecke zwischen Schottentor und Rathaus bleibt nämlich bestehen, auch wenn die U2 dort ab 2028 eine neue Röhre nutzen wird. Für betriebliche Zwecke, etwa um Garnituren auf die U5 zu bringen, wird die bisherige Verbindung weiter benötigt.
Das Comeback der lila Linie im Abschnitt zwischen Schottentor und Karlsplatz soll mit Schulbeginn 2024 erfolgen. Ab 2026 gesellt sich die U5 dazu, die vom Frankhplatz bis zum Karlsplatz fahren wird. Das bedeutet, dass sich die beiden Linien vorübergehend den Abschnitt teilen. 2028 soll der Mischbetrieb beendet werden. Ab dann soll die U2 beim Knoten Rathaus auf eine gänzlich neu gebaute Strecke in Richtung Matzleindsdorfer Platz abzweigen. Bis spätestens 2035 soll die U5 dann bis nach Hernals geführt werden.
"Hoffen, dass nicht noch etwas auftaucht"
Wer ab kommendem Jahr die U2 – oder später die U5 – nutzt, kann in den Stationen Rathaus, Volkstheater, Museumsquartier und Karlsplatz die neuen Bahnsteigtüren bewundern. 144 werden es insgesamt sein. In den Haltestellen werden rund 16.000 Quadratmeter an Glasflächen eingebaut, die künftig eine Barriere zwischen Bahnsteig und Gleisen bilden. Die U5 wird als erste Wiener U-Bahn-Linie auch vollautomatisch unterwegs sein.
Vorerst ändert sich aber nichts: Der Ersatzverkehr wird um ein Jahr verlängert, versichern die Wiener Linien. Das bedeutet, dass die U1 in dichteren Intervallen fährt und am Ring eine zusätzliche Straßenbahnlinie unterwegs ist.
Das Gesamtprojekt sei jedenfalls auf Schiene, versicherten August Weichselbaumer, der Österreich-Vorstand der Baufirma Swietelsky und Johann Loreth, der Gesamtprogrammleiter U5 bei den Wiener Linien. Die Arbeiten an der U5 oder jene an der neuen U2-Trasse würden weiterlaufen wie geplant. Dass es bei einem Vorhaben in dieser Größenordnung Probleme gebe, sei nicht ungewöhnlich, beteuerten sie. “Wir hoffen, dass nicht zusätzlich noch etwas auftaucht”, meinte Weichselbaumer.
Kommentare
Was uns fehlt sind die Fachkräfte! Verwunderlich, kommen doch stündlich hunderte über die Grenze, nur bewerben wollen sie sich nicht. Es könnte aber auch sein, dass das Anforderungsprofil nicht ausreicht. Ach ja, gestern war zu hören, man will wieder einmal wie so oft, die Qualität der Rot-Weiß-Rot-Karte weiter herabzusetzen. Eine gute Idee. Wir haben Mangel an medizinischem Personal. Ein 12-wöchiger Erste Hilfe Kurs und man wird zum Dr. med. light ernannt. Alles kann man erlernen. Der Karlsplatz war und ist bekannt als der Platz der Drogenszene. Na ja, die, die dort sitzen sind zweifelsfrei Spritzenprofis. Wie man sieht, schuld hat die Poltik, die sind nicht innovativ, sonst wäre so manches Problem garkeines geworden.
Klar sind Zusatzkosten “unklar”. Die roten Wucherer müssen erst einen inkontinenten Schamanen aus Neukaledonien einfliegen lassen, der um 90.000 Blatt einen Bannring um die Baustelle brunzt um die bösen Geister vom Rechnungshof zu vertreiben.
Das durch die mindestens einjährige Verzögerung (zusätzliche Bauarbeiten) zusätzliche Kosten anfallen, ist doch vollkommen klar. Für wie dumm hält man im Rathaus das Bürgerlein?
Wann sehen wir Wiens Energie Jahresbericht 2022 ?
Inzwischen WuHaO verlassen.
Kommunikation wie im Kindergarten – typisch SPÖ der Neuzeit.
Hat Frau Sima den Text verfasst? Deren “Werbelinie” mit den auswechselbaren Fotos, wo sie Taferl in die Luft hält mit einem Kleidchen versehen und dem immer identen Gesichtsausdruck (und dem omnipräsenten Konterfeit – ÜBERALL – auch im tiefsten Erholungsgebiet des Wienerwalds….) passen dazu.
Nun denn – Tempelhof lässt grüssen.
was mir beunruhigend erscheint, ist das enorme Abpumpen von Grundwasser, um den Wasserspiegel um viele Meter zu senken für die Bauarbeiten. Viele alte Häuser stehen auf Eichenpfählen, die solange stabil sind, solange sie im Wasser stehen. Einmal heraussen, zerfallen sie. Mich würden die diesbezüglichen (Gegen)Argumente interessieren. Generell: in dieser Zeit hunderttausende m³ bestes Grundwasser in den Donaukanal zu pumpen, ist eigentlich gewagt.
Nein, doch, ooooh….🤣
Ein unnötiges Milliardengrab für vielleicht 5 Minuten Zeitgewinn. Dabei Jahrzehntelang Lärm , Dreck und oberirdische Verkehrsbehinderungen. Dafür gibt es am Stadtrand eine Intervallverdünnung im gleichen Ausmaß sodaß außer dem Milliardengrab nichts über bleibt.
DOCH!
Die Abwanderung/Zerstörung von mittelständischen Kleinbetrieben aller Art, deren Kundschaft wegblieb. Ich wohne bei einer Baustelle – ALLES ist abgestorben, weggezogen, dann gibt es neue Mieten, usw.
Winwin, aber ned für uns.