Die Erinnerungskultur betonte man mit Besuchen der Erinnerungsstätte Yad Vashem, die Österreich bis 2025 jährlich mit 500.000 Euro finanziell unterstützen möchte, und einem erneuten Versprechen des Kanzlers, dass sich die schrecklichen Ereignisse der Vergangenheit „nie wieder“ wiederholen dürften.

Strategisches Abkommen mit Israel

Doch es ging auch um Kooperation: Nehammer unterschrieb am Dienstagnachmittag mit dem aktuellen israelischen Premierminister Jair Lapid auch eine strategische Partnerschaft, die einst noch von Ex-Kanzler Sebastian Kurz angedacht worden sein soll – und die etwa auch mit den Vereinigten Arabischen Emiraten oder der Schweiz besteht.

Nehammer (l.) und Lapid nach der Unterzeichnung des AbkommensBKA

“Ein wahres Upgrade der Beziehungen”, sagt Lapid. Es soll dadurch unter anderem die Zusammenarbeit bei der Terrorismusabwehr, der Forschung aber auch der Entwicklung von Impfstoffen gestärkt werden – nicht für die aktuelle, aber weitere Pandemien, die noch in diesem Jahrhundert drohen.

Künftig soll israelisches Gas nach Europa fließen

Als “Türöffner für die OMV”, wie es Nehammer nannte, will man Israel wegen seinen Gas-Reserven umgarnen, auch wenn der Rohstoff in der strategischen Partnerschaft nicht explizit vorkommt.

Trotzdem haben Lapid und Nehammer darüber gesprochen. Der Plan: Israelisches Gas soll über eine Pipeline nach Ägypten und von dort als Flüssiggas Richtung Europa fließen. Das ist jedoch eine Langzeitperspektive, welche die aktuelle Gas-Krise in Europa noch nicht lösen kann.