„Es wird Konsequenzen geben, für das was sie mit Russland gemacht haben“, sagte Joe Biden in einem Interview gegenüber dem US-Nachrichtensender „CNN“. Mit „sie“ meinte er Saudi Arabien, sozusagen die Anführer der Ölförderallianz OPEC+. Die US-Demokraten verurteilen die Reduktion der weltweiten Versorgung mit Erdöl. Sie fürchten, dass die höheren Ölpreise Russland, dem zweitgrößten Ölexporteur der Welt, helfen soll, den Krieg in der Ukraine zu finanzieren. Das widerstrebt den Interessen der USA.

Wie Biden darauf konkret reagieren möchte, wollte er noch nicht verraten. „Ich werde nicht darauf eingehen, was ich in Betracht ziehe und was ich im Sinn habe“, gab sich der Präsident kryptisch. Aus Riad kam dazu laut „Al Jazeera“ ein lapidares Statement. „Die Drosselung der Ölförderung sei rein wirtschaftlich.“

Saudi-Arabien widerspricht: Sind nicht schuld am hohen Ölpreis

Saudi-Arabien seinerseits begründet die Entscheidung wirtschaftspolitisch. „Öl ist weder eine Waffe noch ein Kampfflugzeug noch ein Panzer, der damit feuern kann“, sagte der saudische Außenminister Adel al-Jubeir dem US-Sender Fox News. Gleichzeitig spielt er den Ball an die USA zurück: Der Grund für die höheren Preise in den USA ist der Mangel an Raffinerien dort. Seit Jahrzehnten wurden keine Raffinerien mehr gebaut.

Biden wird auch in USA wegen Energiepolitik kritisiert

Kritiker der Biden-Administration stimmen dem Golfstaat zu. Um den Ölpreis zu senken, müssten die USA und Europa das Angebot ausweiten, unterstreicht etwa Bestsellerautor Michael Schellenberger oder auch Ralph Schöllhammer (Webster  University), regelmäßiger Studiogast bei eXXpressTV.

Dass andererseits der Plan der Biden-Administration, eine Obergrenze für den Ölpreis einzuführen, unrealistisch ist, das hat schon der Analyst und Washington-Insider David Stockman im Juli unterstrichen – der eXXpress berichtete. Die Preisobergrenze werfe eine Fülle an Fragen auf, etwa „wie sie durchgesetzt werden soll, wie man andere Länder davon überzeugen kann, sich ihr anzuschließen, und zu welchem Preis die westlichen Länder den Kauf von russischem Öl erlauben würden.“ Diese Politik sei in einem „Paralleluniversum“ gemacht worden