Die Route der B-52 der US-Airforce mit der Kennung NOBLE61 ist vom international agierenden Portal “Flightradar 24” komplett aufgezeichnet worden: Aus dem Luftraum von Dänemark kommend ist die 49 Meter lange “Stratofortress” am Samstagabend über der Ostsee Richtung Nordost mit einer Geschwindigkeit von 741 km/h unterwegs gewesen.

Die finnische Hauptstadt Helsinki wurde von der B-52 etwas südlich passiert – dann flog der Atombomber aber noch weiter Richtung Osten, Richtung St. Petersburg: Erst 200 Kilometer vor der Geburtsstadt von Wladimir Putin, in der mehr als 5,1 Millionen Menschen leben, wendete die Maschine.

Ganz genau achtete die Besatzung darauf, nicht über die russische Exklave Kaliningrad – dort liegt ein strategisch besonders wichtiger Militärstützpunkt der Russischen Föderation – zu fliegen: Die Piloten steuerten die B-52 nach dem Überfliegen von Estland, Lettland und Litauen wieder auf das offene Meer hinaus, um dann etwas westlich von Danzig über Polen weiter Richtung Südwesten zu fliegen.

Die Flugroute der B-52 laut Flightradar 24.

B-52 hätte auch Atomwaffen an Bord haben können

Die russische Luftabwehr hatte mit dem Beinahe-Besuch der B-52 sicherlich nervenaufreibende Minuten: Immerhin könnte die “Stratofortress” auch zwei Marschflugkörper vom Typ AGM-28 “Hound Dog” mit an Bord haben – jeder davon hat einen nuklearen Sprengkopf mit der Zerstörungskraft von 1,1 Megatonnen TNT. Zum Vergleich: Die über Hiroshima am 6. August 1945 abgeworfene Atombombe hatte eine Sprengkraft von 13 Kilotonnen. Ein neuer “Hound Dog”-Marschflugkörper hätte die 85-fache Sprengkraft der damals verwendeten Nuklearwaffe.

Wie auch die Militärnews-Website Defense Rumania berichtete, dürfte die B-52 tatsächlich bis zu 200 Kilometer nah an die russische Großstadt St. Petersburg herangekommen sein. Der Atombomber dürfte von der US-Basis Moron in Spanien gestartet sein.

Die aktuelle weltpolitische Situation erinnert Politikexperten immer mehr an die Kuba-Krise im Oktober 1962.

War dicht an der Grenze der Russischen Föderation: Eine B-52 der US Airforce. Die USA betreiben 744 Stück dieser Maschinen.
Im Cockpit einer B-52.
Dass ein derart brisanter Übungsflug einer B-52 ohne Zustimmung des US-Präsidenten stattfindet, ist kaum vorstellbar.