Die Reaktionen ließen nicht lange auf sich warten. Während Peking mit Vergeltung drohte, fielen die Rekationen in Europa verhalten aus. Hintergrund des Boykotts sind laut Psaki der “Genozid” in der autonomen Region Xinjiang und andere Menschenrechtsverletzungen. Auf die Teilnahme der Athleten soll dies allerdings keinen Einfluss haben. Diese werden an den Spielen teilnehmen. Die US-Regierung werde die amerikanischen Athleten von zu Hause aus anfeuern.

Auf die Frage, warum die Vereinigten Staaten sich nicht für einen kompletten Boykott der Spiele entschieden hätten, meinte Psaki, man habe die Sportler, die intensiv für die Spiele trainiert hätten, nicht bestrafen wollen. Und die Regierung sei der Meinung, dass auch durch diesen Schritt eine “klare Botschaft” gesendet werde.

Wie das chinesische Außenministerium am heutigen Dienstag verkündet hat, werde man “entschlossene Gegenmaßnahmen” ergreifen. “Die USA werden einen Preis für ihre Fehler zahlen”, so das Ministerium, das zugleich versicherte, dass der Boykottversuch Washingtons “zum Scheitern verurteilt” sei.

Auch Kogler nimmt Abstand von den Winterspielen

Auch Vizekanzler und Sportminister Werner Kogler (Grüne) wird von den Winterspielen in Peking aufgrund der Menschenrechtslage Abstand nehmen. Das habe er dem Österreichischen Olympischen Comité bereits vor zwei Monaten mitgeteilt. “Was die Frage der Unterstützung eines diplomatischen Boykotts anbelangt, sind Gespräche auf Regierungsebene, vor allem aber auch auf europäischer Ebene zu führen”, hieß es weiter.

Die Olympischen Winterspiele finden vom 4. bis 20. Februar 2022 in China statt. Dem autoritär regierten Land werden von vielen Seiten Menschenrechtsverletzungen, vor allem gegen Minderheiten wie den muslimischen Uiguren, vorgeworfen. Menschenrechtsgruppen nennen als Beispiele für chinesische Repressalien die autonome Region Xinjiang, Tibet und Hongkong. Immer wieder werden daher Boykottforderungen mit Blick auf die dortigen Winterspiele laut.