Am vergangenen Freitag hielt der russische Präsident Wladimir Putin (69) eine Veranstaltung im Luschniki-Stadion in Moskau ab. Einmal mehr hielt er dabei eine Ansprache und äußerte sich dabei auch zur Invasion in der Ukraine. Der Kremlchef vermied dabei die Wörter “Krieg” – und blieb bei der Bezeichnung “Spezialoperation.” Bei dieser Inszenierung wurde auch Pyrotechnik eingesetzt. Außerdem spielte eine Band. Auch der Buchstabe “Z”, das Militärzeichen, das zum Symbol des Angriffs auf die Ukraine geworden ist, war überall zu sehen.

Mittendrin waren auch zahlreiche russische Sportler – unter anderem auch der russische Langlauf-Star Alexander Bolschunow (25), der drei Goldmedaillen bei den Olympischen Spielen in Peking ergattern konnte. Im Gegensatz zu den anderen Athleten versuchte er, dass “Z” so gut es ging zu verbergen. Doch alleine schon aufgrund seiner Anwesenheit sorgte für heftige Kritik seiner Kollegen. Der norwegische Langläufer Chris Jespersen zeigte sich in einem Interview gegenüber der Zeitung “Verdens Gang” erschüttert: “Es ist einfach krank, was da abgeht. Ich habe geflucht, als ich das gesehen habe. Wenn ich das sehe, werde ich einfach sauer. Ich kann mir nicht vorstellen, sie noch einmal zu sehen. Wenn sie an so einer Aktion teilnehmen, sollen sie direkt da bleiben.”

Heftige Kritik aus dem Langlauf-Lager

Auch andere Kollegen haben sich der Kritik angeschlossen: “Das ist total krank. Es ist ekelhaft, dass die Welt wieder so geworden ist,” meint der norwegische Biathlet Holm Laegreid. Ein Mann teilt diese Kritik jedoch nicht ganz: Langläufer Tord Asle Gjerdalen meinte, dass es leicht sei, en zweifachen Gesamtweltcupsieger aus der Ferne zu verurteilen. Allerdings stellt sich für ihn viel mehr die Frage, inwiefern “sich Bolschunow hätte distanzieren können. Laut Laegreid könne man nur erahnen, wie stark man sein muss, “wenn man Gefängnis und noch viel schlimmere Dinge riskiert, wenn man so bekannt wie Bolschunow ist.” Deswegen wollte ihn der Norweger nicht verurteilen.