Gegen den Organisator des Akademikerballs und Wiener Landtagsabgeordneten Udo Guggenbichler (FPÖ) ist ein Verfahren wegen des Verdachts auf Wiederbetätigung eingeleitet worden. In diesem Zusammenhang habe es auch eine Hausdurchsuchung bei dessen Burschenschaft gegeben, berichtete der “Standard” am Mittwoch. Erhoben worden waren die Vorwürfe von einer Bekannten Guggenbichlers sowie der ehemaligen Nationalratsabgeordneten Martha Bißmann. Guggenbichler bestreitet die Vorwürfe.

Belastet wird Guggenbichler von einer Frau, die er mehrmals in die Räumlichkeiten der schlagenden Verbindung Albia mitgenommen haben soll. Diese sagte bei der Direktion für Staatsschutz und Nachrichtendienste (DSN) aus, es gebe dort mehrere Nazi-Devotionalien, woraufhin es zur Hausdurchsuchung kam. Gegen Guggenbichler wurde von der Staatsanwaltschaft Wien ein Verfahren wegen des Verdachts auf Wiederbetätigung eingeleitet.

Guggenbichler in Causa Bißmann belastet

Außerdem wird noch gegen eine weitere Person sowie unbekannte Täter ermittelt. Darüber hinaus wird Guggenbichler in der Causa auch von Bißmann belastet, die mit der Anzeigerin befreundet ist. Auch sie berichtete gegenüber den Behörden von Gegenständen und Abbildungen, deren Besitz laut Verbotsgesetz nicht erlaubt sein soll.

Eine Liederbuch-Affäre gab es bereits im Jahr 2018 um ein Liedbuch der Burschenschaft Germania zu Wiener Neustadt. Am 24. Jänner leitete die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt ein Ermittlungsverfahren gegen unbekannt wegen des Verdachts auf Verstoß gegen das Verbotsgesetz ein. Für besondere Aufmerksamkeit sorgte dabei, dass Udo Landbauer, der Spitzenkandidat der FPÖ Niederösterreich für die Landtagswahl am 28. Jänner 2018, seit 2001 Mitglied der Burschenschaft und zwei Jahre lang stellvertretender Vorsitzender war. Das Verfahren verlief allerdings im Sand – am 24. August im selbigen Jahr wurde es eingestellt.