Die grüne Politik-Schickeria ließ sich bei der Demo in der Wiener Innenstadt am Freitag mitfeiern, Klima-Ministerin Leonore Gewessler (Grüne) posierte für Selfies – nur wenige Stunden nachdem ihre Parteikollegin Nina Tomaselli CO2-verschleudernd in einem Kurzstrecken-Jet Platz genommen hat.

25.000 Menschen seien bei diesem Protest für mehr Ernsthaftigkeit in der österreichischen Klimaschutz-Politik vom Heldenplatz zur ÖVP-Zentrale und zurück zum Ballhausplatz gezogen, meinte der Veranstalter. Jetzt meldeten sich aber Schüler beim eXXpress, die eines klar sagten: Sie seien absolut nicht freiwillig bei diesem Umzug mitgegangen.

Die Klima-Demo führte auch an der ÖVP-Zentrale vorbei. Die Parteizentrale der Grünen wurde nicht besucht.

Warum setzen Veranstalter der Demo den Beginn nicht erst um 16 Uhr an?

So meinte ein Bursch, der aus Angst vor negativen Folgen in seiner Schule seinen Namen nicht veröffentlicht sehen will: “Wir hatten doch gar keine andere Wahl. Uns wurde gesagt, jeder muss zu der Demo mitgehen, es gibt keinen Unterricht und auch keine andere Betreuungsmöglichkeit.” Bei einem Lokalaugenschein des eXXpress war auch erkennbar: Schulklassen gingen geschlossen zum Protest, angeführt von ihren Lehrern – also von einer spontanen Entscheidung der Schüler, bei der Demo mitzumachen, kann jedenfalls keine Rede sein.

Auch die vom Veranstalter vorgegebene Zeit für die Demo lässt auf einiges schließen: Der Beginn des Protestes wurde nicht um 16 Uhr angesetzt (da hätte nämlich kaum noch jemand Schule und ginge somit wirklich freiwillig zum Heldenplatz), sondern um 12 Uhr – also zu einer Zeit, in der in Österreichs Schulen garantiert noch Unterricht ist.

Die Landesschulbehörden sollten am Montag jedenfalls Stellung dazu nehmen, ob sie diese Demo-Beteiligung statt eines Regelunterrichts genehmigten oder sogar anordneten.

Sollen Klimaschutz-Demos künftig außerhalb der Schulzeiten stattfinden?