Mittlerweile sind auch Österreichs Geschäfte dazu verpflichtet, den 2G-Status ihrer Kunden zu kontrollieren. Seit vergangenem Dienstag, dem 11. Jänner, ist das Gesetz in Kraft. Mittlerweile lastet auf den Verkäufern ein massiver Druck. Die österreichischen Behörden haben einen großen Teil der Verantwortung aufgeladen. Die nervliche Belastung ist enorm.

"Uns wird ständig mit Anzeige gedroht"

“Es ist unmöglich, das einen ganzen Tag auszuhalten”, klagt die Mitarbeiterin eines bekannten Schreibwaren-Diskonters in Bruck-Mürzzuschlag gegenüber der “Kleinen Zeitung”. Ihr Alltag hat sich seit vergangenem Dienstag massiv verändert. Er besteht zu einem großen Teil aus Beschimpfungen, Drohungen und fehlendem Respekt. “Uns wird ständig mit einer Anzeige gedroht. Außerdem sind viele fest der Meinung, dass wir nicht kontrollieren dürfen. Die Polizei ist schon mehrfach ausgerückt.”

Selbst der Kauf eines Büroartikels kann zum Drama werden. “Viele bestehen dann darauf, dass ein Bleistift ein lebensnotwendiges Produkt ist und sie den auch ohne 2G-Regel kaufen dürfen. Einige suchen bewusst die Auseinandersetzung”, sagt die Steirerin. Ähnliches war auch in einem Libro in Graz passiert. Dort eskalierte die Situation bei der 2G-Kontrolle völlig, als ein Mann einen Kleber kaufen wollte.

Der zusätzliche Stress hinterlässt schon Spuren:”Bereits nach einer Woche fallen Leute aus, weil die psychische Belastung einfach enorm ist”, erzählt sie, und ergänzend flehend: “Dabei können wir wirklich nichts dafür, dass die Regeln nun einmal so sind, wie sie sind.”