Insgesamt 170 Polizeibeamte – darunter Spezialkräfte der Cobra – mussten am Montagabend gegen 200 randalierende Jugendliche vorwiegend afghanischer und syrischer Herkunft einschreiten. Laut Polizei schossen sie mit pyrotechnischen Gegenständen auf die Oberleitungen der Straßenbahn, sodass aus Sicherheitsgründen der Strom abgeschaltet wurde. Sechs Personen wurden festgenommen, zwei Polizisten verletzt, so die Bilanz der Ausschreitung.

130 Identitätsfeststellungen, sechs Festnahmen

Um neun Uhr Abends seien die ersten Notrufe bei der Polizei eingegangen. Eine große Personengruppe, die sich am Taubenmarkt in der Fußgängerzone getroffen hatte, warf dort Böller auf Passanten. Daraufhin musste ein Großaufgebot von 170 Polizisten ausrücken, darunter auch Cobra-Einsatzkräfte. Mit Absperrgittern versuchte man, die Randalierer einzukesseln.

Es kam zu Straßenschlachten zwischen Polizei und JugendlichenTikTok
Die Bilder mit der Unterschrift "Linz= Athena" erhalten auf TikTok zehntausende Likes.TikTok

Nachdem einige von ihnen auch Böller gegen Oberleitungen der Straßenbahn warfen, schlugen um elf Uhr Nacht die Linz Linien wegen möglicherweise herabstürzender Leitungen Alarm. Dann bestehe Lebensgefahr für Fußgänger, woraufhin der Strom in den Oberleitungen abgestellt wurde. Erst ab 2.00 Uhr morgens wurde der Betrieb der Straßenbahn in der Fußgängerzone wieder aufgenommen. Um 3.00 Uhr war der Großeinsatz der Polizei beendet. Insgesamt wurden 130 Identitätsfeststellungen durchgeführt, sechs Personen wegen aggressiven Verhaltens und Ordnungsstörungen festgenommen. Zwei Einsatzkräfte der Polizei wurden leicht verletzt.

Die Polizei errichtete zum Teil Straßensperren in der Linzer Innenstadt, um die Migrantenbanden einzukesseln.APA

Der oberösterreichische Polizeichef Andreas Pilsl (ÖVP) äußerte sich auf Twitter ebenfalls zu den Ausschreitungen. “In der Halloween-Nacht ist es in Linz zu Ausschreitungen gekommen, die ich auf das Schärfste verurteile! Wenn Passanten mit Böllern attackiert, PolizistInnen mit Steinen beworfen werden, schreiten wir entschieden ein!! DANKE allen eingesetzten Kräften”.

FPÖ-Sicherheitsstadtrat will Vorfall im Gemeinderat thematisieren

FPÖ-Sicherheitsstadtrat Michael Raml sprach in einer Aussendung von “erschütternden Bildern” und kündigte an, den Vorfall am Donnerstag im Gemeinderat zu thematisieren. “Wir wollen in einer Heimatstadt leben, in der sich alle sicher und wohl fühlen können.” Man könne nun sicher nicht einfach wieder “zur Tagesordnung” übergehen. “Bringen wir es auf den Punkt: Dieser unglaubliche Vorfall zeigt erneut auf, dass unkontrollierte Zuwanderung viele gravierende Probleme mit in unsere Stadt bringt”. Als Sicherheitsstadtrat spreche er sich “ganz klar gegen die Aufnahme weiterer Asylwerber aus”. Auch einen Antrag habe man diesbezüglich im Gemeinderat eingebracht. Gegen die Täter müssten nun endlich “straf- und fremdenrechtliche Konsequenzen folgen. Solche Aggressoren wollen wir nicht bei uns haben”, forderte Raml.

“Linz ist zu Athena geworden” – das schreibt ein Benutzer auf TikTok zu einem verwackelten Video aus der Linzer Innenstadt. Im Netflix-Film “Athena” karpern Jugendliche aus den französischen Banlieus eine Polizeistation und rufen die Anarchie in ihren Wohnblocks aus. Besonders unter jungen Migranten findet der Film großen Anklang.