Österreich ist das einzige Land in Europa, das (außerhalb von medizinischen und Pflegeeinrichtungen) immer noch an der Maskenpflicht festhält – und während auch Experten wie eXXpressTV-Medicus Dr. Marcus Franz betonen, dass es hierfür “keinerlei medizinische Grundlage” gibt, weicht die Regierung nicht davon ab, diese auch noch weiterhin beizubehalten. Mindestens bis zum 8. Juli, wenn es nach Gesundheitsminister Johannes Rauch geht – und wenn man die Vorsitzende der Gecko-Krisenkomission, Katharina Reich, fragt, dann sollte man sie auch weit darüberhinaus tragen. In einem aktuellen Interview blickt sie nämlich bereits auf den nächsten Herbst – und damit auf eine mögliche nächste Welle sowie damit einhergehende, erneute Kontaktbeschränkungen.

Reich: "Sollten zu einem Masken-Selbstverständnis" kommen

Von sich selbst ezählt Katharina Reich gegenüber der “Kleinen Zeitung”, dass sie immer eine Maske bei sich trage und diese überall dort aufsetzt, wo sich Menschen dicht an dicht oder in geschlossenen Räumen aufhalten. Dementsprechend wünscht sie sich, “dass wir zu einem Selbstverständnis kommen, wo Maske notwendig ist und wo nicht”.

Für Reich ist die Maskenpflicht dementsprechend in Supermärkten, öffentlichen Verkehrsmitteln und anderen Orten mit großen Menschenaufkommen “definitiv notwendig”. Dass das auch bis zum 8. Juli so bleibt, ist bereits fix – ob sie verlängert wird, lässt die Gecko-Chefin offen: “Das ist eine Frage, die nur die Politik entscheiden kann.” Aus ihrer persönlichen Meinung macht sie dabei kein Hehl: “Ich finde, dass es aus mehreren Gründen – psychologischen, soziale Gewöhnung – im essenziellen Handel auch über den Sommer bei der Maske bleiben soll.” Nachsatz: “Wir dürfen nicht auf die Risikopersonen vergessen.”

Lockdown-Vorsorge: "Könnten Geburtstage vorfeiern"

Reich blickt bereits auf den Herbst und will sich schon jetzt entsprechenden Vorbereitungen für eine nächste Welle widmen. Oberste Priorität habe nun, “allen Menschen klarzumachen, wann der richtige Zeitpunkt für die nächste Impfung ist”. Dabei mahnt sie, dass wir, wenn wir “damit bis spätestens Anfang, Ende Oktober nicht durch” sei, von der “nächsten Welle wieder voll erwischt” werden.

Dabei nimmt Reich auch die Menschen aktiv in die Pflicht. Sie mahnt die Österreicher dazu, sich selbst auf den Herbst vorzubereiten und “nicht erst auf die Verordnungen der Politik zu warten”. Sicherheitsvorkehrungen und Schutzmaßnahmen wie Maske zu tragen, Abstand und zu Lüften seien hier “immer wichtig und notwendig”, aber nur der Anfang – Arbeitnehmer sollten sich selbst auf ein etwaiges Home-Office-Szenario vorbereiten, und Privatpersonen auf erneute Kontaktbeschränkungen einstellen und sich dementsprechend “in der Familie und im Verwandtenkreis absprechen”. Reichs Vorschlag: “Feiern wir eventuell einen Geburtstag, der im November wäre, im September vor?” Die Gecko-Chefin rät, sich “mental und organisatorisch” schon einmal auf ein “eventuell sozial reduziertes Setting” vorzubereiten. Ob das lediglich auf die freiwillige Beschränkung sozialer Kontakte abzielt, oder gar darauf hinweist, dass die Expertin mit einem neuerlichen Lockdown rechnet, machte Reich dabei nicht klar.