Dabei sind die Geräte nur Teil einer “Offensive”: Geplant wurden auch digitale Plattformen mit den klingenden Namen wie “Portal digitale Schule (PoDS)”, “Massive Open Online Courses (MOOCs)” oder “Eduthek”. 250 Millionen Euro ließ sich die Republik die Förderungsmaßnahme kosten.

Doch eine Nachfrage im Bildungsministeriums (BMBWF) ergibt:  Die Windows-Tablets, die etwa ein Viertel der Bestellmenge ausmachen, konnten seit September nicht ausgeliefert werden – damals hieß es, bei der europaweiten Ausschreibung habe es kein Angebot mit einem adäquaten Preis gegeben.

Schon damals kritisierte die Opposition die mangelhafte Organisation, wie etwa SPÖ-Bildungssprecherin Petra Vorderwinkler: “Von dem Versprechen, dass im Herbst die Ausstattung der Kinder mit digitalen Endgeräten erledigt sein soll, wird nicht viel übrigbleiben. Vielmehr hört man von einigen Schulen, dass man aktuell nicht mehr damit rechnen könne.”

Fast 40.000 Schüler müssen noch warten

Offenbar eine wahre Prognose, denn noch immer warten die Schüler auf ihre Tablets – dem BMBWF zufolge war eine neue Ausschreibung nötig geworden, auch in Bezug auf ein mögliches Funktionalitätsproblem. Ein externer Sachverständiger sei mit der Prüfung der Geräte im Hinblick auf diese möglichen Funktionalitätsprobleme sowie die Leistungsfähigkeit der Geräte beauftragt.

Das Bildungsministerium verweist zwar auf die Platzform www.weiterlernen.at, wo Schulen zur Überbrückung Leihgeräte bestellen können, aber generell muss man festhalten: Das “digitale Klassenzimmer” für alle muss noch etwas warten.