Die griechische Insel Chios liegt vor dem türkischen Festland. Aufgrund dieser Nähe werden in den Gewässern vor der Insel immer wieder Boote mit Migranten gesichtet, von Nichtregioerungsorganisationen (NGOs) gerettet und nach Griechenland und somit in die europäische Union gebracht. Aufgrund der hohen Aufgriffszahlen möchte die griechische Regierung auf der Insel nun eine große Erstaufnahmestelle für Asylwerber errichten.

Baumaterial für Asylheim an Bord

Den Bau des Asylheims versuchten die Bewohner von Chios vergangenen Mittwoch verzweifelt zu verhindern. Auf Twitter kursiert die Videoaufnahme einer Drohne, das zeigt, wie hunderte Menschen am Steg stehen und durch die Blockade des Hafens das Anlegen der „Ainaftis“ verhindern. Auf dieser befanden sich zwei Bulldozer und fünf LKW, die für die Errichtung des geplanten Asylheims gebraucht werden.

Schlußendlich mussten die besorgten Bürger und Kommunalpolitiker hilflos zusehen, wie das Schiff anlegte.

Die Bewohner des Dorfes bildeten gemeinsam mit Kommunalpolitikern und Stadtbediensteten eine Menschenkette und ließen sich auch in der Nacht nicht zum Verlassen des Hafens überreden. Mit allen Mitteln wollten die Bewohner von Chios das Abladen der Baumaschinen verhindern – ohne Erfolg. In den frühen Morgenstunden am Donnerstag konnte das Schiff unter Mitwirkung von Exekutivbeamten anlegen und die Maschinen abladen.

Die Bulldozer konnten schlußendlich – unter großem Widerstand der Bevölkerung – ausgeladen werden.