Welches Frauenbild die zahlreichen migrantischen Männer haben, die zu Silvester am Mailänder Domplatz drei Mädchen auf verstörende Art und Weise bedrängt haben, wird in Italien seit Tagen medial und politisch diskutiert. Videos zeigen um Hilfe rufende junge Frauen inmitten von Männertrauben, die sich um sie gebildet haben und denen sie nicht entfliehen können.

In einem Video sieht man zwei weinende Mädchen an einem Absperrgitter, die von zahlreichen Männern gegen ebendieses gedrückt werden und nicht entfliehen können. Eine andere Szene zeigt ein 19-jähriges Mädchen, die versucht, der Männertraube zu entkommen. Laut dem Corriere della Sera fiel sie jedoch kurz danach zu Boden, ehe die Mailänder Polizei endlich eingriff und die Frau aus dem Getümmel zog. In einem Video ist zu hören, wie ein Mann ruft: „Nein, nein, nein, das ist ein Mädchen!“.

Die Mailänder Polizei hat nun Ermittlungen wegen mehrere Fälle sexueller Übergriffe durch die jungen Männer  aufgenommen. Nachdem zunächst eine 19 Jahre junge Frau Anzeige erstattet hatte, weil sie auf dem Domplatz von einer Gruppe Ausländer umringt und belästigt worden war, wurden nun weitere Fälle bekannt. Der Staatsminister für Sicherheit der Region Lombardei, Riccardo De Corato, warf dem Grünen Bürgermeister Giuseppe Sala vor, seit sieben Tagen zu den Vorfällen am Domplatz zu schweigen. „Es ist ein ohrenbetäubendes Schweigen angesichts der Aggression gegen drei junge Frauen.“

Das Geschehene erinnert stark an die Kölner Silvesternacht 2015. Damals kreisten hunderte nordafrikanische Migranten junge Frauen ein, die auf dem Silvesterplatz das neue Jahr feiern wollten. Auch in Clubs und Lokalen im Umfeld kam es zu insgesamt knapp einhundert Übergriffen, die Polizei ermittelte fast 300 Tatverdächtige aus dem nordafrikanischen und arabischen Raum. Auch damals schwiegen sowohl Politik als auch Leitmedien tagelang und wurden erst durch Berichte in sozialen Medien und von Polizeibeamten dazu gebracht, über die Geschehnisse zu berichten.