Die bayerischen Dorfbewohner aus dem Landkreis Neuburg-Schrobenhausen haben die Nasen gestrichen voll. Seit 2015 haben sie Hunderte von Flüchtlingen aufgenommen, mehr als der kleine Ort selbst an Bewohnern zählt. Ein eigener Helferverein wurde gegründet, zwei Häuser aus der Gemeinde extra für die jungen Flüchtlinge hergerichtet. “Da haben alle mit angepackt”, sagt Bürgermeister Alfred Lengler.

Doch jetzt ist Schluss mit lustig, die Peutenhausener wollen ihre letzten 73 Migranten so schnell wie möglich loswerden. Aus nachvollziehbaren Gründen, wie ein aktuelles Video zeigt. Nach einer ganzen Einbruchserie mit sieben Coups in einer Woche tappte der Einschleichdieb in eine Videoüberwachung. Zu sehen ist einer der jungen Flüchtlinge, auf frischer Tat ertappt. Doch das war nur der bislang traurige Schlusspunkt. Die Gastfreundschaft der engagierten Oberbayern wird schon seit langem überstrapaziert.

Helferverein löste sich aus Frust über Flüchtlinge auf

Der schlimmste Vorfall: Im früheren Dorfgasthaus “Bergwirt” waren 50 junge Syrer und Afghanen untergebracht. Völlig betrunken stürmten einige von ihnen eines Tages den Sonntagsgottesdienst, pöbelten die Gläubigen und den Pfarrer an, begrapschten Gottesdienstbesucherinnen. Eine wurde sogar von einem Asylwerber ins Ohr gebissen.

Ab da kippte die Stimmung in Peutenhausen: “Wenn man Gast ist, sollte man sich auch wie ein Gast benehmen. Und nicht wie ein Idiot”, sagt der örtliche Feuerwehrchef Thomas Tyroller, dem selbst während der Einbruchserie 150 Euro aus seinem Haus gestohlen wurden.

Bürgermeister Lengler (64, CSU) zog die Reißleine, nachdem sich sein Helferverein aus Frust aufgelöst hatte und das Dorf völlig überfordert war. Doch Unterstützung bekam er weder von der Regierung, noch vom Landkreis. Jetzt hat er die Verträge für beide Asylunterkünfte in Peutenhausen zum 31. März gekündigt.