“Sie hat Fridays for Future auch nicht gegründet”, spricht der italienische Klima-Aktivist Giorgio Brizio (20) vielen seiner Bewegung aus der Seele. Mehr noch: Greta sei nicht einmal die mal die Erste gewesen, die fürs Klima gestreikt habe. Was bis vor Kurzem noch als Majestätsbeleidigung gegolten hätte und schlimmer war, als mit einem SUV in der Innenstadt einem Radfahrer den Vorrang zu nehmen, wird zum Grundrauschen der FFF-Anhänger.

"Die Strukturen sind scheiße"

Es sind nicht alte weiße Männer – aber eine junge weiße Frau. “Seit Beginn haben wir gesagt, dass wir hierarchiefrei sein wollen – und trotzdem sahen viele Greta als Anführerin”, sagt der Schweizer Jann Kessler (26) zu “Blick”. Er fordert, die Bewegung müsse alte Dominanzmuster loslassen. Auch seine Mitstreiterin aus Deutschland bläst in dasselbe Horn: “Die Strukturen sind einfach scheiße.” Die Basisdemokratie der Bewegung funktioniere nicht. Deutschlands Chef-Klimaretterin Luisa Neubauer und ihre Freunde würden machen was sie wollen.

Immer mehr Aktivisten wollen sich von ihrer Anführerin lossagen. Ob das gut geht?

Rebellieren die Kinder bald woanders?

Für die Bewegung kann eine De-Gretaisierung eine Chance sein. Doch führungslos könnten die Aktivisten auch völlig den Plan verlieren. Und sich eventuell anderen Gruppen anschließen.

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