Viktor Orban hat die Außenpolitik der EU-Spitze mit den Weltherrschaftsplänen von Adolf Hitler verglichen. “Byzanz, Karl der Große, (der deutsche Kaiser) Otto, Napoleon und Hitler – sie alle träumten, auf jeweils anderen Grundlagen, von der europäischen Einheit”, meinte der ungarische Ministerpräsident.

Und dies habe sich bis heute nicht geändert, fügte er hinzu. “Die selbstständige nationale Existenz und der Reichsgedanke sind gleichzeitig präsent. Die nationale Kultur und die europäischen Werte. Die Souveränität und – wie sie es in Brüssel ausdrücken – die ,ever closer union’.” (Anm. d. Red.: Die “immer engere Union”).

Empörung in der Opposition

Orbans Aussage sorgte in der ungarischen Opposition für sofortige Reaktionen. “Dieser Mensch ist krank. Hitler zusammen mit der europäischen Idee zu erwähnen, ist ein kranker, widerlicher Gedanke”, schrieb Oppositionsführer Ferenc Gyurcsany auf seiner Facebook-Seite.

EU-Beitritt im Jahr 2004

Ungarn trat der EU 2004 bei. Orban kämpft immer wieder gegen Verpflichtungen an, die sich aus der EU-Mitgliedschaft ergeben, so etwa in der Asylpolitik oder in Hinblick auf die Rechtsstaatlichkeit.

Zugleich ist das mitteleuropäische Land Empfänger erheblicher EU-Hilfen. Ein Teil dieser Gelder ist derzeit eingefroren, weil die EU ihre rechtmäßige und korruptionsfreie Verwendung angesichts einer angeblich “nicht mehr unabhängigen Justiz” gefährdet sieht.