Der bekannte Virologe der Berliner Charité Christian Drosten warnt vor einer frühzeitigen Entwarnung. Vor dem bevorstehenden Winter ist die Impfquote in Deutschland zu gering. Vor allem in den ostdeutschen Bundesländern nimmt die Inzidenz wieder Fahrt auf. Der Virologe sagt im Podcast  „Coronavirus-Update“ bei NDR-Info, dass sich eine neue Herbst-und Winterwelle andeutet, die im Oktober zu sehen sein wird. Der bisherige Anstieg der Inzidenz ist insbesondere auf das Testen an Schulen nach Ende der Sommerferien und eingeschleppte Fälle zurückzuführen. Der Corona-Experte geht angesichts der derzeitigen Impfquote in Deutschland von 64 Prozent von einer ähnlichen Situation wie im Vorjahr aus. Damals hat es laut Drosten in der zweiten Oktoberhälfte einen exponentiellen Anstieg gegeben.

Die Impflücken müssen laut dem Virologen insbesondere bei den Risikogruppen geschlossen werden. Daher fordert er die Politik zum Handeln auf. Die Ungeimpften müssen dazu gebracht werden, sich impfen zu lassen. Das allerdings sei keine wissenschaftliche Aufgabe mehr, sondern eine politische.

Dänemark als Musterbeispiel

Als Musterbeispiel nennt er Dänemark. Generell herrscht in den skandinavischen Ländern ein sehr hoher  Informations- und Bildungsgrad. “In Skandinavien herrscht ein sehr hoher Informations- und Bildungsgrad. Viele Leute verstehen einfach, wofür die Impfung gut ist, es herrscht weniger Zögerlichkeit bei den Impfungen. Da herrscht eine sehr hohe Impfquote gerade bei den alten Personen über 60. In Deutschland sind wir überhaupt nicht dort“, betont Drosten im Podcast. Gerade bei den älteren Menschen über 60 gibt es in Dänemark eine sehr hohe Impfquote.

In Österreich liegt die Impfquote bei 61 Prozent. Die Durchimpfungsrate im Burgenland ist mit 68 Prozent am höchsten. In Niederösterreich sind 63,2 Prozent der Bevölkerung geimpft, in der Steiermark sind es immerhin noch 61,2 Prozent. Dahinter folgen Vorarlberg ((59,4), Wien (59,2), Tirol (58,7), Kärnten (56,9) und Salzburg (56,8). Das Schlusslicht bildet Oberösterreich mit einer Durchimpfungsrate von 55,5 Prozent.