Virologin Sandra Ciesek vom Universitätsklinikum Frankfurt zeigt ihre Studie, die eine deutlich reduzierte Antikörper-Antwort auf die neue Variante zeigt. „Die Daten bestärken, dass die Entwicklung eines an Omikron angepassten Impfstoffs sinnvoll ist“, erklärt die Expertin.

Sie hatte mit ihrem Team die Neutralisationsfähigkeit von Impfstoffen verschiedener Probanden gegen die neue besorgniserregende Variante getestet: Personen, die zweimal mit dem Biontech/Pfizer-Impfstoff geimpft waren, Personen, die zweimal mit dem Moderna-Impfstoff geimpft waren, und Personen, die einmal mit dem Astra-Zeneca-Impfstoff  und einmal mit Comirnaty geimpft waren.

In allen drei Fällen zeigte sich sechs Monate nach der jeweils zweiten Impfung keinerlei Neutralisationsfähigkeit mehr gegen Omikron. Bei Personen, die mit Comirnaty grundimmunisiert und ebenfalls mit der Biontech/Pfizer-Vakzine geboostert waren, lag die Neutralisationsfähigkeit bei 25 Prozent, während sie gegen die zurzeit in Österreich dominante Delta-Variante 95 Prozent betrug. Ciesek spricht in dem kurzen Tweet von einer bis zu 37-fachen Reduktion der Neutralisationskapazität bei Omikron im Vergleich zu Delta. Das klingt also nicht sonderlich zuversichtlich.

Schutz vor schwerem Verlauf noch ungeklärt

Ciesek weist jedoch ausdrücklich darauf hin, dass aus ihrer Auswertung nicht herauszulesen ist, ob Geimpfte bei Omikron weiterhin vor einem schweren Verlauf geschützt sind. Denn die Immunantwort beruht nicht nur auf Antikörpern, sondern beispielsweise auch auf T-Zellen. Um den tatsächlichen Schutz von Geimpften zu bestimmen, braucht es klinische Studien mit Tausenden Probanden oder Auswertungen des laufenden Infektionsgeschehens.

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