Der Wagen schaffe nach einer digitalen Simulation mehr als 1000 Kilometer Strecke mit einer Batteriebeladung – und das mit einer Batterie, die in einen Kleinwagen passe. Das Ziel ist es, das effizienteste Elektroauto der Welt zu bauen. Der Autobauer gab jedoch noch nicht bekannt, wann Serienmodelle der Mecedes-Elektromarke EQ folgen. Laut dem Forschungschef Markus Schäfer komme es auf die Kombination von Reichweite und geringem Energiebedarf an: “Wir werden die ersten sein, die das zeigen können.”

Ein Blick in das Cockpit lässt neueste Technologie erahnen.

Eine solche Reichweite strebt auch der chinesische Konkurrent Nio für seinen ET7 an. Erst im vergangenen Jahr begrub Tesla den Langestreckenplan für das Model S Plaid. Auf der am Mittwoch beginnenden Consumer Electronics Show (CES) wollte Daimler die windschnittige Limousine in Las Vegas auf die Bühne stellen. Doch wie andere große Aussteller sagten die Stuttgarter wegen der verschärften Lage in der Corona-Pandemie die Messeteilnahme kurzfristig ab. In einigen Monaten werde die Reichweite real auf der Straße erprobt, sagte Schäfer.

Das schneidige Design ist typisch für Mercedes.

Hohe Reichweite bei E-Autos nur mit großen, schweren Batterien realisierbar

Nach dem derzeitigen Stand der elektrischen Antriebstechnik ist eine hohe Reichweite bei E-Autos nur mit großen, schweren Batterien zu realisieren. Die tonnenschweren E-Autos verbrauchen dadurch viel Strom, was Klimaschützer kritisieren. Mercedes verspricht dafür eine Lösung. Das Fahrzeug setze Maßstäbe für Energieeffizienz durch verbesserte Batterietechnik, den Einsatz von Leichtbaumaterial, Reifen mit geringem Rollwiderstand sowie dank der aerodynamischen Form des Wagens. Das wird etwa durch Siliziumkarbid in der Batteriechemie und Temperaturmanagement im Antrieb erreicht.

Ein edler Ausblick in die Zukunft.Mercedes-Benz

Der Akku sei fast so stark wie bei der Elektro-Luxuslimousine EQS, aber nur halb so groß und 30 Prozent leichter. Solarmodule im Dach ermöglichten 25 Kilometer Reichweite. Auf 100 Kilometer verbrauche der EQXX weniger als zehn Kilowattstunden. Aktuelle E-Autos brauchen bis zu doppelt so viel Strom, wie aus einer Auswertung des ADAC hervorgeht. Umgerechnet in fossilen Brennstoffverbrauch wäre dies etwa ein Liter pro 100 Kilometer, erklärte Daimler.

Edle Ausstattungen will die Marke mit dem Stern künftig außerdem mit weniger Umweltfolgen und Abfall bieten. Bei der Innenraumgestaltung experimentiert Mercedes mit wiederverwerteten Kunststoffen und nachhaltigen, veganen Materialien. Bezugsstoffe aus Kakteen, Pilzen oder Bambus ersetzen Leder aus Tierhaut oder Teppich aus Kunstfasern. Das Infotainment-System soll dank Künstlicher Intelligenz Befehlen des Menschen am Steuer noch besser Folge leisten.

Die Elektro-Luxuslimousine ist bis aufs kleinste Detail hochwertig verarbeitet.