Der ehemalige Schwergewichtsweltmeister Klitschko (51) steht als Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt Kiew im Krieg mit der Ukraine im Rampenlicht. In einem Interview mit der “Bild” blickt er auf ein Jahr des Krieges zurück – und träumt davon, Wladmir Putin K.o. zu schlagen.

Noch viel zeit für ein Testament

Und so war auch in den Anfangsstunden der russischen Invasion, als Geheimdienste warnten, Kiew würde binnen 48 Stunden von Putins Truppen eingekesselt sein, von Flucht niemals die Rede. “Für mich war klar, ich habe hier als Bürgermeister einen Job, ich muss bleiben, weil ich das den Menschen in Kiew schuldig bin. Und weil ich mein Land über alles liebe.“ Die Furchtlosigkeit, die Klitschko im Ring einst so viele Erfolge bescherte, hat er sich bewahrt. Gefragt, ob er in den vergangenen Monaten sein Testament gemacht habe, antwortet er: “Ich bin sicher, dass ich dafür noch sehr viel Zeit habe.“

Der amerikanische Boxer Shannon Briggs musste nach seiner Niederlage gegen Vitali Klitschko mit Gehirnerschütterung und Knochenbrüchen auf die Intensivstation eines Hamburger Universitätskrankenhauses.

Klitschko: "Wir werden diesen Krieg gewinnen"

Körperlich hält sich der Ex-Profisportler täglich fit. Seine Motivation ist eindeutig: „Natürlich würde ich Putin gerne k. o. schlagen, aber das ist doch nur Fantasie. Putin erlebt seinen persönlichen K. o. derzeit an der Front, wo unsere Soldaten heldenhaft kämpfen und einer der vermeintlich stärksten Armeen der Welt immer wieder schwere Niederlagen verpassen. Die ukrainischen Soldaten sind Helden!“ Und so gibt sich Klitschko in der “Bild” siegessicher, sagt: „Wir werden diesen Krieg gewinnen!”. Die Erfüllung dieser Ankündigung macht er dann aber wieder sofort zur westlichen Bringschuld: “Dafür brauchen wir dringend weitere Waffen, Munition und auch Kampfjets”. Warum es für Waffenlieferungen rote Linien gibt, versteht “Dr. Eisenfaust” nicht.

Der Bürgermeister von Kiew an der Front

Kann die Ukraine den Krieg gewinnen?