Am Dienstag hat die Welt Abschied von Pelé genommen. Zahlreiche Menschen haben im Stadion des FC Santos dem dreifachen Weltmeister die letzte Ehre erwiesen. Auch Gianni Infantino ließ es sich nicht nehmen, teilzunehmen und verabschiedete sich ebenfalls von der brasilianischen Fußball-Legende. Doch der FIFA-Boss sorgte wieder einmal für Wirbel. Infantino posierte für ein Selfie vor dem offenen Sarg von Pelé. Auf diesem Selfie sind auch ehemalige Spieler des FC Santos sowie Weggefährten des Brasilianers.

Infantino hat sein Selfie bislang noch nicht veröffentlicht. Der gebürtige Schweizer verabschiedete sich allerdings in einem Kondolenz-Posting. “Pelé hinterlässt dem Fußball ein unglaubliches, einzigartiges Erbe. Er hatte ein Geschenk Gottes – ein Geschenk, das nur wenige Menschen haben, nämlich durch Fußball die Herzen und Emotionen so vieler Menschen berühren zu können. Milliarden von Menschen auf der ganzen Welt – darunter viele, die ihn wie ich noch nie spielen gesehen haben – werden sich an ihn erinnern,” schrieb der FIFA-Präsident.

In einem anderen Posting stellte er klar: “Ich bin bestürzt, nachdem mir mitgeteilt wurde, dass ich anscheinend von einigen Leuten dafür kritisiert werde, gestern bei der Zeremonie ein Selfie und Fotos gemacht zu haben. Ich möchte klarstellen, dass ich geehrt war, als Teamkollegen und Familienmitglieder des großartigen Pelé mich fragten, ob ich ein paar Fotos mit ihnen machen könnte. Und natürlich habe ich sofort zugesagt,” meinte Infantino.

Anschließend ging er auch auf das kritisierte Selfie ein: “Im Fall des Selfies baten Pelés Teamkollegen darum, ein Selfie von uns allen zusammen zu machen, aber sie wussten nicht, wie sie das machen sollten. Also, um zu helfen, nahm ich das Handy von einem von ihnen und machte das Foto von uns allen für ihn.” Er habe “so viel Respekt und Bewunderung für Pele”, dass er niemals etwas etwas tun würde, das in irgendeiner Weise respektlos wäre.

Nach dem Tod von Pelé kündigte Infantino an, mit allen Fußballverbänden sprechen zu wollen, um mindestens ein Stadion nach der brasilianischen Fußball-Ikone zu benennen. Pelé ist am Donnerstag im Alter von 82 Jahren verstorben. Kaum ein anderer hat den Fußball so geprägt wie er. Mit 77 Treffern in 92 Länderspielen ist Pelé noch immer Rekordtorschütze der Seleção, der brasilianischen Fußball-Nationalmannschaft – zusammen mit seinem 30 Jahre alten Landsmann Neymar, der ebenfalls auf 77 Tore kommt.