“Solidarität” ist das Wort der Stunde. Aus Solidarität mit der Ukraine müssen die Länder Europas Energie sparen. „Es gibt eine weltweite Knappheit von Energie. Deshalb gilt: Egal, was wir tun, wir müssen Strom sparen“, sagte von der Leyen im Rahmen ihrer Rede zur Lage der Union in Straßburg.

"Das ist, was Europa braucht"

Simone Tagliapietra, Energieexperte der Brüsseler Denkfabrik Bruegel stimmt ihr in der “Welt” zu. „Es ist sehr gut, dass die erste Priorität der Kommission ist, die Nachfrage nach Strom und Gas zu senken“, sagt er. „Das ist genau das, was Europa braucht”.

Von der Leyen will Pflichten

Während viele Staaten beim Sparen gerne noch freiwillig mitmachen möchten, will Von der Leyen sie lieber verpflichten. Zu Spitzenzeiten sollen demnach die Staaten ihren Stromverbrauch um einen bestimmten Prozentsatz senken. „Dieses verpflichtende Ziel würde bedeuten, dass pro Wochentagen drei bis vier Stunden ausgewählt würden, die normalerweise den Zeiten mit Spitzenverbrauch entsprechen würden“, heißt es. „Sie könnten aber auch Stunden umfassen, wo eine niedrige Stromproduktion von Erneuerbaren erwartet wird.“

Grüner Kolgler freut sich über Solidarität

Die russische Kriegsmaschine werde durch die europäischen Sanktionen deutlich gehemmt, freut sich Vizekanzler Werner Kogler (Grüne). “Für die Solidarität und Einheit innerhalb der Union ist die Eindämmung der Preisentwicklung am Strom- und Gasmarkt der eine gemeinsame Auftrag. Wie gelingt uns das? Durch gemeinsame Stromsparprogramme, rasche Investitionen in den Ausbau von Erneuerbaren, Abschöpfung der Zufallsgewinne und einem europaweiten Sicherheitsfonds für Energielieferanten”, so der Vizekanzler.

Sollen wir zum Sparen verpflichtet werden?