Im November 2021 hat die EU mehr als 60 Millionen Totimpfstoff-Dosen von Valneva bestellt. Kurz vor der finalen Zulassung wurde der Auftrag wieder storniert. Zum Glück für das astrofranzösische Pharmaunternehmen wurde im Vertrag festgelegt, dass ein Drittel des Kaufpreises auch bei Stornierung einbehalten wird. Das Begutachtungsverfahren des klassischen Totimpfstoffs zögerte sich zuvor plötzlich hinaus, erst im Juni diesen Jahres wurde er bewilligt. Die EU bestellte allerdings nur 1,25 Millionen Dosen.

"Bestellvolumen entspricht nicht dem großen Interesse"

Valneva CEO Thomas Lingelbach kritisierte die geringe Bestellmenge. Das Bestellvolumen entspreche nicht dem großen Interesse, das zuvor das Unternehmen bei den Bürgern Europas festgestellt hat. 15 Prozent der Europäer über 18 seien nicht geimpft und dem Unternehmen werden laufend signalisiert, dass viele Menschen auf einen traditionellen Impfstoff warten.

Räumt Von der Leyen den Markt für Pfizer frei?

Auch der chinesische Totimpfstoff Sinovac ist seit mehr als zwei Jahren in Begutachtung – eine rekordverdächtig lange Zeit. Der Wirtschaftsjournalist Norbert Häring vermutet, dass die EU und allen voran Kommissionspräsidentin Von der Leyen darauf achtet, kein Konkurrenzprodukt für Pfizer oder Hersteller von MRNA-Impfstoffen auf den Markt zu bringen.

IhreSMS werden der Öffentlichkeit vorenthalten: Von der Leyen und Pfizer-Boss Bourla.Getty, eXXpress

Ursula Von der Leyen wird mittlerweile ein Naheverhältnis zu Pfizer-Chef Albert Bourla nachgesagt. Bereits im Jahr 2021 berichtete die “New York Times” von SMS und Telefonaten zwischen Von der Leyen und Bourla. Dass die EU-Kommissionspräsidentin und der Impfstoff-Hersteller dabei mitten in der Corona-Pandemie nur über das Wetter gesprochen haben, scheint unwahrscheinlich. So legte auch der Bericht aus dem Vorjahr nahe, dass “persönliche Diplomatie” eine große Rolle bei der Vergabe der Impf-Aufträge gespielt hätte.

Von 666 Millionen Dosen sind 665 Millionen MRNA-Impfstoffe

Härings Nachfrage beim deutschen Gesundheitsministerium, wieso der Valneva-Impfstoff nur schwer bis gar nicht erhältlich sei und normale Kassenärzte ihn nicht verimpfen, blieb bisher unbeantwortet. Auf seinem Blog schreibt er in Bezug auf die Bundesrepublik: “Deutschland bestellte 666 Millionen Impfdosen, das sind 8 Tranchen für jeden Bundesbürger – Säuglinge miteinberechnet. Davon sind 665 Millionen Dosen MRNA-Impfstoffe.”

Neue Bestellung von nicht zugelassenem Impfstoff

Eine neue Bestellung am Mittwoch sorgt ebenfalls für Unmut bei vielen EU-Bürgern: Die europäische Kommission bestellte 250 Millionen (!) Dosen eines proteinbasierten, nicht traditionellen Impfstoff-Boosters des spanischen Herstellers Hipra. Dieser ist noch nicht einmal zugelassen.