Violetta Prigoschinas “Bub” lässt sich aktuell gerne auf Hausdächern in der umkämpften und total zerschossenen ukrainischen Stadt Bakhmut filmen, oder Jewgeni Prigoschin (61) legt sich in launigen Video-Messages – der eXXpress berichtete – auch ab und zu mit dem Kreml-Chef persönlich an. Die in St. Petersburg lebende Mutter (84) des weltbekannten Catering-Unternehmers und Chefs der Söldner-Gruppe Wagner ist ebenfalls auf der Liste mit weiteren 400 russischen Staatsbürgern, die von der EU-Spitze für ihre angebliche Nähe zum Präsidenten der Russischen Föderation oder aufgrund ihrer Tätigkeit für die Regierung in Moskau mit Sanktionen bestraft werden sollen.

Die Mama des Generals einer berüchtigten Privatarmee will sich heute aber gegen diese Sanktionen, die auch ihre Reisefreiheit einschränken, zur Wehr setzen, berichtet das Magazin Politico: Die Anwälte von Violetta Prigoschina haben beim zweithöchsten Gerichtshof der EU Beschwerde gegen die Sanktions-Entscheidung eingebracht.

Violetta Prigoschina (84), die Mutter des Söldner-Bosses.
Familienfoto: Jewgeni Prigoschin mit seiner Frau und seiner Tochter - deren Oma hat nun einen Rechtsstreit mit der EU.

Entscheidung könnte einen Domino-Effekt auslösen

Die Oma von Jewgeni Prigoschins Tochter will jetzt mit ihren Rechtsvertretern beweisen können, dass sie nichts mit der Geschäftstätigkeit ihres Sohnes zu tun hat. Ob das gelingen kann, wird von Juristen bezweifelt: Immerhin muss die EU-Führung sonst befürchten, dass ein Domino-Effekt eintritt und zahlreiche weitere Sanktions-Entscheidungen, die aufgrund von nicht wirklicher massiven Beweisen gefällt worden sind, aufgehoben werden müssen.

Faktum: Viele russische Staatsbürger leben trotz angeblich geltender Reisebeschränkungen und Sanktionen noch immer oft und auch für längere Perioden in Europa. Vor allem der Flughafen in Istanbul dient dafür als Drehscheibe.

Jewgeni Prigoschin an der Front in der Ukraine.
Die derzeitige Lage an der Front im Osten der Ukraine.