Am Samstag erstrahlte Wien nach mehr als zwei Jahren pandemiebendingter Pause erstmals wieder in allen Farben des Regenbogens: Die “Vienna Pride”, die Wiener Regenbogenparade, wanderte wieder in voller Größe und inklusive Trucks und bunter Sraßenbahnzüge über den Ring, um für die Rechte von Schwulen, Lesben und Transgender-Personen zu demonstrieren. Die Veranstalter sprachen von einem “vollen Erfolg” und von mehr als 250.000 Teilnehmern – darunter waren auch viele bekannte Politiker, die sich unter das bunte LGBTQ+ – Volk mischten.

Persönlich an der Parade teil nahmen vor allem rote, grüne und pinke Politiker – so etwa SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner, die in einer weißen Bluse mit großem SPÖ-Sticker im Pride-Regenbogendesign auf der Brust durch die Menge marschierte. Sie sieht in der “Pride” ein “wichtiges Zeichen für Zusammenhalt und Solidarität in ganz Österreich”: “Die Regenbogenparade zeigt die ganze Vielfalt unserer Gesellschaft”, so die SPÖ-Chefin, die vor Ort auf viele Genossen traf. Darunter auch Nationalratspräsidentin Doris Bures und den Abgeordneten Mario Lindner.

Aber auch zwei Minister gaben sich ein regenbogenbuntes Stelldichein: Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) und Gesndheits- und Sozialminister Johannes Rauch (Grüne). Rauch kam an diesem heißen Samstag ähnlich leger gekleidet wie Rendi-Wagner: in einem kurzärmeligen weißen T-Shirt, in Jeans, mit Sonnenbrille und einer Regenbogenfahne, die aus seiner Hosentasche lugte.

Ludwig sendete Grüße aus der Türkei

Auch wenn der Startschuss für die 16. Regenbogenparade am heutigen Samstag um 13 Uhr vor dem Rathaus gegeben wurde, konnte der rote Rathauschef aufgrund seiner Türkei-Reise nicht persönlich zugegen sein. Michael Ludwig meldete sich dennoch via Twitter zu Wort – dort nannte der Bürgermeister Wien “unsere Regenbogenhauptstadt” und forderte, dass sich die Menschen jeglicher sexueller Identität hier “sicher und gesehen” fühlen sollen. “In Wien gibt es keinen Platz für Hass und Ausgrenzung”, so Ludwig.

Van der Bellen marschierte auch - allerdings in der grünen Ramsau

Ebenfalls nicht vor Ort war Alexander van der Bellen, der traditionell ein Statement zur Regenbogenparade abgibt, den Samstag diesmal allerdings wandernd in der Wachau verbrachte. Kurz nach 18 Uhr, dem offiziellen Finale der bunten Parade am Ring, meldete sich der Bundespräsident allerdings mit einer Videobotschaft zur “Pride” direkt an die Teilnehmer zu Wort, die am überfüllten Rathausplatz live übertragen wurde.

“Sie alle setzen ein starkes Zeichen”, sagte der Präsident. Die Wiener Ringstraße sei an diesem Tag nicht nur Schauplatz einer Demonstration gewesen, “sondern auch ein Ort, an dem alle so sein können, wie sie sind”. Ein Ort, an dem “Hass und Kriminalisierung keinen Platz haben”.