Vor Zweig und Freud: Franz Kafka ist Österreichs meistübersetzter Autor
Franz Kafka, Autor der “Verwandlung”, schafft es im Ranking der meistübersetzten deutschsprachigen Autoren als bester Österreicher auf Platz fünf. An der Spitze stehen ungeschlagen die beiden Philosophen Friedrich Engels und Karl Marx. Auch Stefan Zweig (“Die Schachnovelle”) ist unter den Top Ten.
Die Werke der beiden Gesellschaftstheoretiker Friedrich Engels und Karl Marx wurden häufiger übersetzt als die Schriften irgendeines anderen Schriftstellers aus dem deutschsprachigen Raum. Engels (“Das kommunistische Manifest”) ist laut einer Aufstellung des Online-Sprachportals Preply in 96 Sprachen zu lesen, Marx (“Das Kapital”) in 94 Sprachen. Franz Kafka schafft es mit Werken wie “Die Verwandlung” und “Briefe an Milena” auf Platz fünf und ist somit der meistübersetzte Österreicher. Die Werke des Wiener Autors Stefan Zweig (“Die Schachnovelle”) schafften es mit 48 Sprachen auf Platz 10. Als erste Frau im Ranking findet sich die Wiener Kinderbuchautorin Christine Nöstlinger auf Platz 14.
Auch Handke und Brezina unter den Top 40
Die Gebrüder Jacob und Wilhelm Grimm landen mit ihren Märchen, die in 70 Sprachen übersetzt wurden, auf Platz drei. Dahinter folgen Johann Wolfgang von Goethe (62 Sprachen), Berthold Brecht und Hermann Hesse (je 53 Sprachen) sowie der Wiener Literat Franz Kafka (52 Sprachen). Der Österreicher Stefan Zweig (“Schachnovelle”) landete mit seinen in 48 Sprachen übersetzten Werke auf Rang 10 – noch vor Sigmund Freud (“Traumdeutung”). Auf Platz 13 ist der Dichter Rainer Maria Rilke zu finden. Gleich dahinter befindet sich als bestgereihte Frau mit Christine Nöstlinger (45 Sprachen) ebenfalls eine Österreicherin. Kinderbücher wie “Wir pfeifen auf den Gurkenkönig” sind unter anderem in Albanisch, Hebräisch, oder auch Thai zu lesen.
Literaturnobelpreisträger Peter Handke findet sich auf Rang 25 (37 Sprachen) und Thomas Brezina auf Rang 38 (29 Sprachen). Elfriede Jelinek zählt dagegen trotz Literaturnobelpreis nicht zu den 40 am häufigsten übersetzten Autoren des deutschsprachigen Raums.
Die Datengrundlage der Untersuchung stammt aus dem Index Translationum, einer Datenbank der UNESCO, die literarische Übersetzungen weltweit archiviert und listet. Berücksichtigt wurden nur offizielle Übersetzungen anerkannter Verlage.
Kommentare
So ein Quatsch! Geschichte lernen! Böhmen und Mähren gehörten zur Monarchie Österreich-Ungarn.
franz kafka war ein “deutscher tscheche” aus prag. franz kafka war niemals österrreichischer staatsbürger.
@ rei regativ Franz Kafka wurde am 3. Juli 1883 in Prag (Königreich Böhmen) geboren und war somit de jure bis zum Oktober 1918 österreichischer Staatsbürger!
Genau, und zwar nach dem Staatsgrundgesetz von 1867, Art. 1 – Kafka war daher ebenso österreichischer Staatsbürger wie alle Einwohner der “im Reichsrat vertretenen Königreiche und Länder”, bzw. “Cisleithaniens”, des Kaisertums Österreich.
Habe alle diese Autoren gelesen. Wer die Herren Marx und Engels an die Spitze setzt, meint es nicht gut mit uns! Die halten uns alle für bloed, und das sollten wir nicht akzeptieren!
Nur dass Kafka halt weder Wiener Literat noch Österreicher war…
Bin überrascht über die Reihung, aber ist Übersetzung gleich den gelesenen Werken?
Von Kafka hab ich den Film (schwarz weiß) gesehen, wann gedreht ?.. find ich nicht raus (hmm ) Meist hilft das bei Schülern, das Werk zu verstehen (Bsp Th.Mann.. schwer..)
Zweig kann mehr als Schachnovelle, “Verwirrung der Gefühle”, “Brief einer Unbekannten” – darum wurde bei uns vor der Matura gestritten, da einfach und kurzes Literaturwerk und gut verfasst.
Zweig ist mir der sympathischste von den Genannten !!!
Bei allen “alten Autoren” existieren mittlerweile schon frei verfügbare Werke im Internet. Daher kann die Anzahl der gelesenen “Bücher” leider nicht mehr richtig gezählt werden.
Stefan Zweigs “Die Welt von gestern” ist ein großartiges Buch und gerade heute sehr zu empfehlen. Aktueller denn je. Und ist wahrscheinlich von dem am wenigsten langweiligen hier aufgezählten Autoren , im Gegenteil, es ist absolut – auf Neudeutsch – ein Pageturner.
Mit Kafka wird man in höheren Schulen gerne zwangsbeglückt. Weil sich ein paar alte Knacker vor Jahrzehnten einen Literatur-Kanon ausgedacht haben, der bis heute nicht aktualisiert wurde. Dürrenmatt und seine “Physiker” gehört auch in diese Kategorie. Entsprechend bleibt auch nichts bei den jugendlichen Lesern hängen. Die ödet der angestaubte Krempel einfach nur an. Das war vor über 20 Jahren in meiner Schulzeit schon so und bei meinen Kindern wird es nicht anders sein.
Sie haben absolut recht, die sollen lieber den Exxpress lesen, da gibt es noch richtige und objektive Berichterstattung!
Kafka passt sehr gut in die heutige Zeit und zur derzeitigen Regierung!