Der ehemalige Ministerpräsident von Nordrhein-Westfahlen und Ex-Kanzlerkandidat der CDU, Armin Laschet (62), hat Fehler im Umgang mit Corona-Impfungen eingeräumt. Die Politik hätte während der Pandemie mehr auf mögliche Impffolgen hinweisen müssen, sagte Laschet der ZDF-Sendung “Berlin direkt”.

“Im Nachhinein hätte man sagen müssen, offen, klar: Es gibt auch Nebenwirkungen. Man hat’s nicht gesagt, man hat’s nicht kommuniziert. Die Kritik am Kommunikationsmanagement ist berechtigt, so Laschet.

Er beklagte einen Druck auf Ungeimpfte und eine plumpe Schwarz-weiß-Diskussionskultur in Deutschland: auf der einen Seite die Befürworter von Impfungen, auf der anderen die Corona-Leugner.

CDU-Politiker Armin Laschet (62)

Laschet: Der Staat müsse den Impfgeschädigten beistehen

Deshalb müsse eine Enquete-Kommission im Bundestag jetzt die Fehler von einst untersuchen, forderte der CDU-Politiker. Außerdem müsse der Staat Impfgeschädigten beistehen. So sollte eine Stiftung eingerichtet werden, in die auch die Hersteller von Impfstoffen einzuzahlen hätten.

Der Vorstoß von Laschet wurde vor allem von der FDP begrüßt. Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki (71) sagte gegenüber “Bild”: „Ich bin sehr froh, dass sich die Union jetzt auch unserer Forderung anschließt, eine Enquete-Kommission zur Corona-Aufarbeitung einzurichten. Es ist richtig, Armin Laschet war in den Reihen der CDU ein einsamer Rufer, der sich vergeblich darum bemüht hat, dass die Grundrechtsbeschränkungen nicht leichtfertig implementiert werden.“

Am Ende habe er sich aber nicht gegen Angela Merkel (CDU) und Markus Söder (CSU) durchsetzen können, die sich jeglicher Form von Abwägung widersetzt hätten.