Zu Beginn hat Milos Zeman noch die Impfpflicht mit viel Skepsis gesehen. Doch nun  – nachdem immer neue Wellen der Pandemie gekommen seien – habe er seine Meinung geändert. Das erklärte er in seiner live übertragenen Fernsehansprache. Am Ende habe ihn das Beispiel Österreichs inspiriert, das eine Pflichtimpfung ab Februar 2022 verfügte.

“Ich bin überzeugt, dass das der einfachste Weg ist, die Pandemie zu unterdrücken. Pflichtimpfungen haben wir schon gegen eine ganze Reihe anderer Krankheiten. Daher gibt es keinen Grund, warum wir zu diesen nicht auch das Coronavirus hinzufügen sollten.” Es sei besser, einen solchen radikalen Schritt zu setzen, anstatt nur zuzusehen, wie sich überall in Europa Phasen der Entspannung mit neuen Infektionswellen abwechselten.

Wieder einmal konnte es sich das Staatsoberhaupt nicht verkneifen, Klima-Aktivisten zu kritisieren. Sie hätten “anfangs vernünftige ökologische ziele zu einer Art Religion gemacht.” Außerdem lobte Zeman die bei den letzten Parlamentswahlen gescheiterte ehemalige Regierung rund um den populistischen Ministerpräsidenten Andrej Babis. Er habe “viel Gutes geleistet.” Die von ihm erst am Freitag vor einer Woche vereidigte Fünf-Parteien-Regierung aus fünf bürgerlichen Parteien ermahnte er, die Budgetdisziplin nicht zugunsten von Wirtschafts-Lobbys aufzuweichen, die allerhand Steuerbegünstigungen auf Kosten der Allgemeinheit fordern.