
Vorhabensbericht der Staatsanwälte fertig: NEOS-Politiker Helmut Brandstätter droht Anklage
Spannende Tage für den streitbaren NEOS-Politiker Helmut Brandstätter (67): Eine 386.000 € teure Medienberatung für die OMV wurde monatelang von der Korruptionsstaatsanwaltschaft durchleuchtet. Heikel: Die Oberstaatsanwaltschaft hat nun zur Causa einen Vorhabensbericht am Tisch. Bei einer Anklage und einer Verurteilung würde dem Ex-Chefredakteur des Kurier eine jahrelange Haftstrafe drohen.
“Auch im Fitnesscenter heute wieder viel freundlicher Zuspruch”, lobte sich der streitbare NEOS-Abgeordnete und Ex-Kurier-Chefredakteur auf Socialmedia-Plattformen wie Twitter. Helmut Brandstätter (67) wird diesen Zuspruch der Trainings-Kollegen auch in den kommenden Monaten für sein Seelenheil gut brauchen können: Wie der eXXpress und die eu-infothek.com erfahren haben, lieferte die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) zu einer brisanten Causa nun einen Vorhabensbericht bei der Oberstaatsanwaltschaft ab.
Es geht um nicht weniger als 386.000 Euro, die Brandstätters Ehefrau, die ORF-Journalistin Patricia Pawlicki, für mehrere Monate Medienberatung des damaligen Vorstandsvorsitzenden der teilstaatlichen OMV kassiert hat.
In einer Anzeige aus dem Sommer 2021, die dem eXXpress vorliegt, wird der Ex-Kurier-Boss der Beitragstäterschaft bei einem Fall der schweren Untreue (§ 153 Strafgesetzbuch und § 12 des Strafgesetzbuchs) verdächtigt. Bei einer Verurteilung würden Brandstätter ein bis zehn Jahre Haft drohen – für ihn gilt die Unschuldsvermutung. Dem früheren Mineralöl-Manager R. wird in dieser Anzeige der Verdacht der schweren Untreue vorgeworfen.
Brandstätter: "Da geht's um Mobbing!"
Nach der bereits im Juli des Vorjahres eingebrachten Anzeige blieb es monatelang ruhig, die WKStA sah sich die Faktenlage offenbar ziemlich genau an. Helmut Brandstätter ätzte zeitgleich weiter auf Twitter über ÖVP-Politiker, gegen die der Staatsanwalt ermittle – und warf Ex-Kanzler Sebastian Kurz vor “in Korruption involviert zu sein”. Zusatz: “Bei aller Unschuldsvermutung”.
Auch bei den Vorwürfen gegen seine Person, gegen seine Ehefrau Patricia Pawlicki und deren Auftraggeber bei der OMV soll Sebastian Kurz eine Rolle spielen, meinte Brandstätter zum eXXpress: “Da geht’s um Mobbing. Herr Kurz hat schon einmal versucht, mich zu erpressen. Jetzt schießt Herr Kurz wieder auf meine Frau, um mich zu treffen.”
Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft sah sich die erhaltenen Dokumente und Abrechnungen nun tatsächlich sieben Monate an – und stellte das Verfahren wegen “zu geringem Anfangsverdacht” nicht ein.
Vielmehr lieferte die WKStA einen Vorhabensbericht bei der Oberstaatsanwaltschaft ab, die nun über die weitere Vorgangsweise entscheiden muss. “Das kann alles heißen”, sagte dazu die Sprecherin der WKStA im Gespräch mit dem eXXpress. Ein Ergebnis ist erst in einigen Wochen zu erwarten – eine Anklage samt Prozess könnte dem früheren Kurier-Chef allerdings durchaus drohen.
Auch interne Ermittlungen im Kurier
Und diese Medienkooperation sahen sich jetzt die Experten der WKStA ganz genau an: In der Sachverhaltsdarstellung an die Justiz waren die Verträge der Business Zeus Media GmbH., in der Brandstätters Gattin Geschäftsführerin ist, mit der teilstaatlichen OMV inkludiert. Die ORF-Journalistin Patricia Pawlicki hatte das große Glück, dass der damalige Vorstand des Mineralölkonzerns, Dr. Gerhard R., sie für ein “Strategie Coaching” über Jahre buchte. Vom 29. März 2011 bis 17. Juli 2015 flossen damit 386.820 Euro an die Business Zeus Media GmbH.
Und fast ebenso viel Glück hatte dann OMV-Manager R.: Die Berichterstattung über seine OMV-Tätigkeit war im Kurier während dieses Zeitraums sehr positiv. Manche meinen, sogar auffallend positiv, immerhin konnten 16 (!) für R. sehr positive Artikel gefunden werden – in dieser Phase war Helmut Brandstätter Chefredakteur des Kurier. Die Kurier-Führung hat dazu bereits ein internes Ermittlungsverfahren initiiert.
Brandstätter (NEOS) nicht mehr für U-Ausschuss nominiert
In der Anzeige waren die Vorwürfe übrigens sehr konkret begründet: “Die Veranlassung der Bezahlung von knapp 400.000 € an eine Beraterfirma, ohne dass der Machtgeber dafür eine Gegenleistung erhält, ist ein Paradefall sorgfaltswidrigen kaufmännischen Handelns und ein krasser Verstoß gegen die Business Judgment Rule, der einen eindeutig unvertretbaren Befugnismissbrauch durch den Machthaber iSd § 153 Abs 2 StGB begründet.”
Für die NEOS ist diese Situation mit ihrem einstigen Aushängeschild auch nicht wirklich angenehm: Während Stefanie Krisper & Co. im kommenden Korruptions-U-Ausschuss laut ihre Rollen spielen wollen, haben sie Ermittlungen in den eigenen Reihen. Das Glück für die Pinken: Sie hatten ihren Abgeordneten Brandstätter bei diesem Untersuchungsausschuss gar nicht mehr nominiert – seine beliebte Rolle als “Aufdecker” wäre bei den Einvernahmen im Ausschuss vielleicht nicht ganz so glaubwürdig gewesen.

Kommentare
Wenn er angeklagt wird, dann sehen wir welche Maßstäbe die NEOS haben.
Wurde für die 386.000 Euro keine Leistung erbracht? Der Artikel schreibt nicht, wie die Staatsanwaltschaft darauf kommt, daß angeblich keine Arbeit erbracht wurde? Hat Fr. Pawlicki das bereits so ausgesagt oder der Auftraggeber selbst? Who knows more?
Wissen sie überhaupt wie viel ein Arbeiter im Jahr verdient?
Und wenn diese Krisper wieder jeden Tag durch die Medien geistert wird es Zeit auszuschalten …
Offensichtlich ist da wo am lautesten gegen Korruption geschrien wird die Korruption zu Hause …. vielleicht ein Ablenkungsmanöver … der Obersaubermann der Republik ist jetzt auch mal in der Korruptionsmühle drin … war eh nur eine Frage der Zeit … ekelhaft diese NEOS-Truppe … einfach nur entbehrlich …
Die Neos lassen ihn nicht fallen. Die fordern Anstand und Respekt stets von politischen Gegnern. Melanie Krisper hat mit ihrem Fäkalausdruck im Untersuchungsausschuss den Hut oder das Kopftuch nehmen müssen. Aber NEIN, das spielt es bei uns nicht, wie man sieht schon vorher beim Brandstätter nicht. Großflächig wurde berichtet, Dr. Helmut Brandstätter hat zu einem Politiker “Geh scheißen du Orschloch” liebevoll übermittelt. Ein shitstorm war die Folge, als abschreckendes Beispiel, so was hat in der Politik, zumindest bei den ehrenwerten Neos theoretisch nichts verloren. Er sitzt heute noch im NR. Und, aussitzen muss man das nur. Darum ärgert mich es ungemein, dass die ÖVP den Sebastian geopfert hat. Heute hätte die Türkische ÖVP locker 33 % Wählerzustimmung.
Hier kann es nur um einen Irrtum handeln, denn jemand der durch und durch pink und das auch immer wieder zeigt, ist kann nur gut und besser sein als alle anderen!
auch so einer den man am liebsten von hinten sieht. der anständige brandstätter geht in die politik um aufzudecken wie unanständig der schlimme kickl ist. total daneben. ein politiker soll für die österreicher arbeiten. er bekommt immerhin auch das geld von den geschröpften steuerzahler. der ist total fehl am platz. was ist in diesen österreich los. ?
Trennung. ja, natürlich Bauer an die Adresse der Haselsteinerschen GUTshof Verwaltung. Abschussplan erfüllen oder ?
für den passt besser “Brandstifter” den vergroadenen Bauernbuam.
Nach alldem was ich hier lese gilt die Schuldsvermutung. Aber sowas von!
Uii, das tut weh. Passen sie aber auf Herr Brandstätter, dass sie nicht einen der Richter oder Staatsanwälte beschimpfen, wie sie Parteikollegen beschimpfen, nämlich als “geschissen Arsch…” oder wie ihre Kollegin, Frau Krisper, im U-Ausschuß: “die geht ma am Oas…” in Richtung Verfahrensrichterin?
Ooohhhh , wie schön !! Und die ehrenwerte Gattin vom ORF auch genannt in diesem Zusammenhang ! Oohhh wie ehrenwert , oohhh wie edel, das alles ! 🙁
Wer austeilt muss auch einstecken können, Herr Brandstätter. Ihr Hass auf S. Kurz könnte vielleicht für sie unangenehme Folgen haben.
Was ist mit S. Krisper? Hat sie nicht Bartold vor dem U-Ausschuss gebrieft??? War nicht ein Neos Manager bei einem Treffen mit RA M in der Sache Ibiza-Video? Die Neos, die Sauberpartei, die den Anstand gepachtet haben stehen relativ oft in den Schlagzeilen. Es gilt selbstverständlich für alle die Unschuldsvermutung.
Die Neos betonen, sie haben die Partei gegründet um saubere Politik einzufordern. Haben sie deshalb I. Griß und H. Brandstätter ins Team geholt um deren Erfahrungen mit S. Kurz einzubringen?
wieder so ein typ den man am liebsten von hinten sieht.
Unabhängig wäre schön! Ist nicht auch die Justiz schon längst zum generationsübergreifenden Familienbetrieb verkommen? Lest nur die Namen der RichterInnen, StaatsanwältInnen und GutachterInnen eines beliebigen Landgerichts durch!
In der “unabhängigen ” Justiz entscheidet jetzt die weisungsgebundene Oberstaatsanwaltschaft. Abwarten !