Rittal, der weltgrößte Schaltschrank-Hersteller reagierte auf die Berichterstattung von „Business Insider“ und erklärte, dass das Unternehmen nach Kriegsbeginn in der Ukraine keine eigenen Produkte geliefert habe, sondern lediglich als „Distributor“ eines anderen deutschen Herstellers in Russland aufgetreten sei.

Vorwurf: Lieferung an seit 2014 sanktionierten Konzern

Doch „Business Insider“ berichtet mit Screenshots von vertraulichen Rechnungen und Frachtbriefen, die beweisen sollen, dass diese Darstellung des deutschen Elektrotechnik-Konzerns unwahr ist. Das Portal erhebt schwere Vorwürfe, schreibt, Rittal habe viele Wochen nach dem Einfall in die Ukraine zu Beginn des Jahres 2022 sehr wohl noch eigene Produkte an den russischen Militär-Dienstleister NPO in Moskau geliefert. Unter anderem geht es um ein Belüftungsgerät für Serverschränke.

Noch brisanter: Aus den Akten gehe, so schreibt das Portal, hervor, dass die von Rittal gelieferten Teile auch für das Raketenprogramm Nudol Verwendung fanden. Dahinter steht der größte russische Rüstungskonzern Almaz-Antey. Gegen die Firma gelten bereits seit 2014 harte EU-Sanktionen. Almaz-Antey soll nämlich die Rakete hergestellt haben, mit der Russland das Passagierflugzeug MH17 über der Ukraine abgeschossen habe.

Sollen die Sanktionen gegen Russland überdacht werden?