Der WAC ist zum ersten Mal seit fünfeinhalb Jahren – seit der Saison 2015/16 – das Schlusslicht der Liga. Coach Robin Dutt zeigte sich nach der 0:3-Niederlage bei Rapid gelassen: “Es ist eine lange Saison, da werden wir nicht unruhig. Natürlich ist ein gewisser Druck da, du willst das Spiel ja zu Hause gewinnen.” Vor allem die vielen Gegentore und die derzeit herrschende Stürmerflaute bei den Kärntnern machen Sorgen.

Die Lücke, die der Abgang von Dejan Joveljic im Angriff hinterlassen hat, konnte bisher noch nicht geschlossen werden. “Die Chancenverwertung muss natürlich besser werden”, fordert Dutt, der Offensiv-Neuzugang Tai Baribo aber lobt. “Ich bin mit ihm sehr zufrieden. Er muss erst die Abläufe lernen und das Timing. Aber dass er sich so hochkarätige Chancen wie gegen Rapid erspielt, das spricht schon mal für ihn.”

Die Defensive soll nun Routinier Mario Leitgeb, der seine Rot-Sperre abgesessen hat, wieder stabilisieren. “Das ist ein topwichtiger Spieler für uns. Wenn er spielt, dann ist er mein verlängerter Arm in der Defensivorganisation. Wir sprechen viel miteinander. Die Dinge, die ich einfordere, kann er auf dem Platz an die anderen Spieler weitergeben”, ist Dutt froh, dass er Leitgeb wieder zur Verfügung hat.

Gegen die Tiroler hofft der Deutsche nun auf mehr Effizienz seines Teams, warnt aber vor der Konterstärke der WSG bei Umschaltaktionen – zumal Wattens mit Giacomo Vrioni wieder einen echten Knipser hat. Zugleich streut der 56-Jährige seinem Gegenüber Thomas Silberberger Rosen. “Ich finde, dass er einen super Job macht. Man muss ja schauen, wo welche finanziellen Möglichkeiten sind.”

WSG erwartet Spiel mit offenem Visier

Besagter WSG-Coach warnt derweil davor, den WAC auf die leichte Schulter zu nehmen, nur weil dieser einen schwachen Saisonstart hatte: “Ich erwarte keinen angeschlagenen Gegner, vielmehr einen, der eingespielt ist”, verwies der Tiroler auf die Tatsache, dass Dutt im Wesentlichen auf das Team aus dem Vorjahr setzt. “Also jeder, der uns jetzt in der Favoritenrolle sieht, hat keine Ahnung vom Fußball”, so Silberberger.

Der 48-Jährige erwartet “ein Spiel mit offenem Visier auf beiden Seiten.” Das hatte in der vergangenen Saison zu torreichen Duellen geführt, in den vier Partien klingelte es insgesamt 19 Mal. Zwei Siege – bei einer Niederlage und einem Unentschieden – trug die WSG davon. Daran will man anknüpfen, denn die Tiroler warten nun schon fünf Monate lang auf einen Auswärtserfolg. Den bisher letzten gab es am 14. März beim 5:3-Triumph in Wolfsberg.

Damit das auch am Samstag gelingt, braucht es laut Silberberger mehr Stabilität und Ausdauer in seinem Team. “Ich glaube, dass wir unser Spiel einfach nur länger durchbringen müssen als in den ersten drei Runden. Gegen die Admira waren es 50 bis 55 Minuten, gegen den LASK eine Halbzeit und gegen die Austria ähnlich. Wenn wir unser Spiel einmal über 70 bis 75 Minuten auf den Platz bringen, bin ich sehr zuversichtlich, dass wir Wolfsberg wieder ungeschlagen verlassen werden und vielleicht sogar einen Dreier holen.” (APA/red.)