Diese deftige Preiserhöhung der Stadt Wien dürfte nicht ganz mit dem aktuellen Kurs der Bundespartei vereinbar sein: Denn während SPÖ-Bundesparteivorsitzende Pamela Rendi-Wagner eine Blockade sämtlicher Entscheidungen im Hohen Haus verkündet hat, um gegen die angeblich zu geringe Aktivität der schwarz-grünen Bundesregierung gegen die Teuerung zu protestieren, lassen ihre Parteifreunde im SPÖ/NEOS-regierten Wien die Kosten für alle Eltern kleiner Kinder ziemlich heftig steigen: Die Stadt erhöht die Essensbeiträge auf 79,95 Euro pro Monat und Kind, wie die „Kronen Zeitung“ berichtet.

Somit müssen Eltern ab Herbst damit etwa 90 Euro mehr pro Jahr zahlen. Begründet wird die geplante Erhöhung mit der Inflation und mit der sogenannten Indexierung der Gebühren durch die Stadt. Der notwendige Beschluss im Gemeinderat steht jedoch noch aus. Allerdings wurde die Indexierung schon im Ausschuss behandelt, der Beschluss sei damit nur mehr eine Formsache.

Kindergarten-Stadtrat Christoph Wiederkehr (NEOS)

Bund zahlt Soforthilfe aus - ein Monatszuschuss geht in der Essensgeld-Teuerung auf

Befreit von den Essenskosten sind weiterhin Familien mit niedrigem Einkommen, berichtet der ORF. Laut Aussagen des zuständigen Bildungsstadtrates Christoph Wiederkehr (NEOS) werde die Einkommensgrenze für eine Befreiung angehoben, von derzeit netto 1283,73 Euro auf künftig 1864,94 Euro.

Mit der Anhebung der Bemessungsgrundlage, die jährlich angepasst werde, vergrößere sich der Kreis der Nichtzahler deutlich, hieß es. Eltern mit einem höheren Haushaltseinkommen könnten zudem eine Minderung der Essenskosten beantragen.

Erst vor wenigen Tagen hat die Bundesregierung eine Unterstützungszahlung für die Eltern und Alleinerzieher beschlossen: Sie sollen 60 Euro monatlich als Soforthilfe gegen die Teuerung erhalten – deutlich mehr als einen dieser Monatsbeträge frisst jetzt aber wieder die Erhöhung des Essensgeldes in den Kindergärten.