Dennoch: „Es gibt keine Zeit, um zu pausieren“, erklärte Isabel Schnabel. Die EZB-Direktorin hielt ihre Ansprache bei einer Veranstaltung der slowenischen Notenbank im slowenischen Ljubljana. Das sind keine guten Nachrichten, denn das bedeutet, dass die Preiserhöhungen länger anhalten werden. Unterstützung erhielt Schabel zu ihrem Vorstoß von ihren EZB-Ratskollegen aus der Slowakei und Slowenien. Letzterer, Sloweniens Notenbankchef Bostjan Vasle, sagte dazu laut „cash“: „Wir werden die Zinsen weiter anheben müssen, wahrscheinlich in den restriktiven Bereich“.

Inflationsziel der EZB könnte nur durch tiefe Rezession – die ist unwahrscheinlich

Im vergangenen Monat lag die Inflation im DEU-Schnitt bei 10,7 Prozent. In Österreich wurde bereits die 11-Prozent-Marke erreicht. Ziel der EU wäre eine Inflation von zwei Prozent, aber die zu erreichen scheint aktuell aussichtslos zu sein. Wir steuern in Riesenschritten auf eine Rezession zu. Aber selbst das wird nicht reichen. „Die Rezession als solche wird nicht ausreichen, um die Inflation so weit nach unten zu bewegen wie es erforderlich ist, um zurückzukommen zu unserem Inflationsziel”, sagte Schnabel. Außer, es wäre eine tiefe Rezession, mit extrem hohen Arbeitslosenzahlen, aber die sei bei derzeitigem Stand nach Schnabels Ansicht „nicht sehr wahrscheinlich“, denn der Arbeitsmarkt ist stabil. Die nächste Zinssitzung der EZB ist am 15. Dezember. Da darf man gespannt sein, wohin die Reise mit den Zinsen gehen wird.