Heftige Szenen spielten sich in Buenos Aires ab. Die argentinische Vizepräsidentin Cristina Kirchner wurde mit einer Waffe bedroht. Ein Angreifer (35) richtete die Pistole auf ihren Kopf, als die Politikerin aus ihrem Wagen stieg. Die Waffe löste jedoch keinen Schuss. Beim Angreifer wurde eine Waffe sichergestellt. Dieser wurde nach dieser Aktion verhaftet. Das bestätigte Innenminister Aníbal Fernández der Zeitung „Clarín“.

Genaue Details zu den Hintergründen gibt es derzeit noch nicht. Beim Täter soll es sich um einen gebürtigen Brasilianer handeln, der seit 1993 in Argentinien lebt. Der Staatspräsident sprach sogar von einem Mordanschlag. “Cristina ist noch am Leben, weil die Waffe, die fünf Kugeln enthielt, aus einem technisch noch nicht bestätigten Grund nicht geschossen hat, obwohl abgedrückt wurde,” meinte das Staatsoberhaupt. Überhaupt kam es in den vergangenen Tagen vor dem Haus der Linkspolitikerin zu Menschenansammlungen. Anhänger von Kirchner campierten als Zeichen der Unterstützung auf der Straße. Kirchner steht für den linken Flügel der Regierungskoalition und gilt als äußerst beliebt.

Kirchner in Korruptionsskandal verwickelt

Doch die Vizepräsidentin sieht sich auch mit einem Korruptionsskandal konfrontiert. Erst kürzlich forderte die Staatsanwaltschaft zwölf Jahre Haft sowie eine lebenslange Sperre für öffentliche Ämter. Kirchner wird zur Last gelegt, Anführerin einer kriminellen Organisation zu sein. Darüber hinaus soll Cristina Kirchner den Staat um eine Milliarde US-Dollar gebracht haben.

Die argentinische Politikerin soll zusammen mit ihrem mittlerweile verstorbenen Ehemann habe sie einem Bauunternehmer öffentliche Aufträge beschafft – und das ohne Ausschreibung. Die überhöhten Baukosten kamen anschließend wieder der Familie Kirchner zugute. Doch die Vizepräsidentin dementierte jegliche Vorwürfe. Sie warf darüber hinaus der Justiz vor, lediglich aus politischen Mitteln gegen sie zu ermitteln. Unterstützter lieferten sich in den vergangenen Tagen immer wieder Außeinandersetzungen mit der Polizei.

Allerdings beschwerten sich die Nachbarn immer wieder über die ständigen Kundgebungen. Deshalb hat die Exekutive eine Straßensperre errichtet. Doch Kirchners Gefolgsleute rissen diese in der Folge wieder nieder.