Wie die Nachrichtenagentur AFP berichtet, erlebt der Waffenhandel in Afghanistan derzeit Hochkonjunktur. Angeblich würden derzeit viele Afghanen ihre Waffen verkaufen, die sie seit Jahren zuhause gelagert hätten – tatsächlich aber tragen auch die Taliban dazu bei, dass das Waffengeschäft boomt. Wie berichtet haben sie aus den verlassenen US-Militärstützpunkten mehrere Kriegsgeräte erbeutet und einen Teil davon haben sie zu Geld gemacht, indem sie sie an lokale Waffenhändler verkauft haben. Laut UN-Beobachtern erbeuteten sie Waffen und Ausrüstung vom Schlachtfeld und verlassenen Militärposten, darunter Sturmgewehre, wie die AK-47 sowie die in den USA hergestellten M4 und M16 sowie leichte Maschinengewehre.

“Das alles haben wir von den Taliban gekauft, nachdem sie den afghanischen Armeestützpunkt erobert haben”, erzählte etwa ein afghanischer Waffen-Verkäufer. “Jetzt bringen wir sie auf den Markt, um sie zu verkaufen.”

Unterdessen sitzen rund 1000 Personen trotz Visa für die USA oder andere Länder weiter am Flughafen in Mazar-i-Sharif fest, wie ein Organisator von Charterflügen Reuters sagte. Sechs Flugzeuge mit Amerikanern und Afghanen an Bord könnten aus Mazar-i-Sharif nicht abheben, weil sie von den Taliban keine Freigabe erhalten hätten, hatte zuvor der Republikaner Mike McCaul, der im Ausschuss für auswärtige Angelegenheiten des US-Repräsentantenhauses sitzt, dem Sender “Fox” gesagt. Die Taliban hielten die Passagiere “als Geiseln”. Er gehe davon aus, dass sie “die volle Anerkennung durch die Vereinigten Staaten von Amerika” anstrebten. Die “New York Times” zitierte indes einen Organisator der Flüge mit den Worten, die Maschinen hätten die notwendige Freigabe erhalten und warteten auf die endgültige Genehmigung der Taliban. Die Passagiere würden nicht als Geiseln festgehalten.