
Wahlkämpfe der Arbeiterkammer werden immer teurer – aber immer weniger gehen wählen
Die AK-Wahlen 2024 kosten so viel wie noch nie: Erstmals hortet die Arbeiterkammer dafür 37 Millionen Euro. Scharfe Kritik übte NEOS-Politiker Loacker – was die Arbeiterkammer für „demokratischpolitisch problematisch“ hielt. Was sie nicht kommentierte: Die Wahlbeteiligung bei AK-Wahlen sinkt kontinuierlich.

Der kommende Arbeiterkammer-Wahlkampf wird so teuer wie noch nie – der eXXpress berichtete. Zurzeit hortet die Arbeiterkammer 37 Millionen Euro an Mitgliedsbeiträgen für ihre Wahl im Jahr 2024. Damit ist die AK-Wahl deutlich teurer als die vergangene Nationalratswahl, die nur rund 20 Millionen Euro gekostet hat. Nun stellt sich heraus: Gleichzeitig sinkt seit Jahrzehnten permanent die Wahlbeteiligung.
Mit anderen Worten: Die Arbeiterkammer gibt immer mehr Geld für Wahlen aus, an denen immer weniger Arbeitnehmer teilnehmen.
Arbeiterkammer verschnupft über Loackers Kritik
Besonders scharfe Kritik an den hohen Wahlkampf-Ausgaben übte NEOS-Wirtschaftssprecher Gerald Loacker. Die Arbeiterkammer reagierte verschnupft. Dass Ausgaben für Wahlen als „unerhört“ dargestellt werden, sei „demokratiepolitisch problematisch“, ließ Wien-Direktorin Silvia Hruška-Frank wissen.
Loackers parlamentarischer Mitarbeiter Mario Dragnev legt nun nach. Wie er aufzeigt, ist die Wahlbeteiligung an den AK-Wahlen seit Jahrzehnten permanent gesunken – im Gegensatz zu den Nationalratswahlen, wo sie vergleichsweise konstant ist.
Mehr als 80 Prozent der Arbeitnehmer nahmen noch in der Nachkriegszeit an den AK-Wahlen. Zuletzt waren es im Jahr 2019 weniger als 40 Prozent. Einen solchen Abwärtstrend erlebten die Nationalratswahlen nicht einmal annähernd.
Dragnev kommentiert: „Die AK-Direktorin hält es für ‚demokratiepolitisch problematisch, Kosten von Wahlen als unerhört darzustellen‘. Dass die Wahlbeteiligung bei AK-Wahlen aber bei steigenden Wahlrückstellungen stark rückläufig ist, stellt natürlich kein Problem dar“.
Wahlbeteiligung #AK vs. #OeNR
— Mario Dragnev (@mario_dragnev) August 30, 2023
Die AK-Direktorin hält es für "demokratiepolitisch problematisch, Kosten von Wahlen als unerhört darzustellen".
Dass die Wahlbeteiligung bei AK-Wahlen aber bei steigenden Wahlrückstellungen stark rückläufig ist, stellt natürlich kein Problem dar🤷♂️ pic.twitter.com/wOTwiKEyLb
Arbeiterkammer-Skandal inmitten der Wirtschaftskrise häufen sich
Die hohen Wahlkampf-Kosten waren einer von vielen Aufregern rund um die Rekord-Einnahmen der Arbeiterkammer. Unter der Wirtschaftskrise leiden zwar die Arbeitnehmer, aber nicht ihre Vertretung. Sie verzeichnet zurzeit Rekord-Überschüsse – der eXXpress berichtete. Für Kritik sorgte dabei vor allem, wie die Arbeiterkammer die Pflichtbeiträge ausgibt: „Die wissen einfach gar nicht, wohin mit dem vielen Geld”, meinte Loacker gegenüber dem „Standard“. Anstatt die Arbeitnehmer mit Beitragssenkungen zu entlasten, verspekulierte die AK in nur einem Jahr zuletzt 5,3 Millionen Euro am Finanzmarkt.
Ein weiterer Rekord sind die Rücklagen für die Bonzen-Pensionen. 58.909.264,13 Euro liegen im roten Geldspeicher der Wiener Arbeiterkammer laut Rechnungsabschluss 2022 Arbeiterkammer aktuell bereit.
Kammer will Beiträge nicht senken
NEOS-Politiker Loacker forderte daher eine Senkung der Umlage um die Arbeitnehmer zu entlasten. Die verschiedenen Landesarbeiterkammern seien „Meister im Anstellen zusätzlicher Mitarbeiter“ oder im Bauen neuer Gebäude, kritisierte er. Überdies werde Geld in „dubiose Rücklagen“ gebucht.
Die AK reagierte auf die Kritik verschnupft. Die hohen Wahlkampf-Ausgaben rechtfertigte sie mit den neun Landesorganisationen der Arbeiterkammer. Deshalb müsse man die Kosten wohl eher mit den neun Landtagswahlen vergleichen. Doch auch dort ist die Wahlbeteiligung weit höher.
Kommentare
Ums Geld der anderen, der zwangsabgezockten ist denen nix zu teuer. Die Wahlbeteiligung wäre noch blamabler, würden nicht die roten Betriebsräte in den Firmen (ich spreche aus Erfahrung) z.T. als hartnäckige Wahlanimatoren auftreten.
Aber Millionen Rücklagen von Zwangsmitgliedschaften horten und ab und zu noch zocken (wie medial berichtet).
Auch der rote Ableger, das Momentum Institut wird wird mit AK u. ÖGB Geld finanziert.
Keine Leistung für Arbeitnehmer gibt es auch kein Geld von uns. Wen eine Firma wie R..e ( Stammsitz Deutschland Zweigstelle in Mödling ist) schließt ist ja ok. Aber die Abfertigung alt von dem Arbeitnehmer verliert ist es ja korrekt. Wieso muss der Arbeitnehmer selber nachgehen das er die Abfertigung eventuell bekommt. Also keine Leistung deshalb keine Wahl.
Zwangsmitgliedschaft in der AK und WK gehört genau so abgeschafft wie die Zwangszahlung ORF
Wie wäre es einmal wählen zu gehen und die FAN ( Freiheitliche Arbeitnehmer) massiv zu stärken? Wenn hier einmal die absolute Mehrheit der roten FSG gebrochen würde, dann könnte man diese Organisation auch verändern.
Aber durch das Nichtwählen werden die roten Bonzen gestärkt und die Opposition geschwächt.
Meine Theorie: Rot, Grün und Schwarz schaffen sich so ab, wie die CDU/SPD/FPD und alle anderen Mainstream in D und A. Das hat System. Einzige Frage ist, warum sie alle zu Wahlhelfern der AFD/FPÖ werden? Die Mitte wird zwangsweise nach rechts getrieben. Das muss einen Grund haben, der noch nicht völlig ersichtlich ist. Wird sich aber herausstellen im Laufe der Zeit. Und erzähle mir keiner, dass die nicht ALLE genau wissen, was sie tun. Einer kann mal doof sein, vielleicht sogar zwei, aber nicht alle Regierenden in D und A – das gibt es nicht. Wie gesagt, das hat System.
Rot eben, die haben sich in jeder Ecke schöne Plätzchen geschaffen eine Skandalpartei sondergleichen denn die Leben den Kommunismus mit alle sind gleich aber manche gleicher gell . Wer die wählt ist sowieso nicht mehr normal ein Skandal nach denm anderen und bei den anderen abputzen, Scheiss Partei.
Die Aufgabe der Arbeiterkammer ist alleine die Interessen der Arbeitnehmer zu vertreten. Leider ist dem meinem Empfinden nach nicht so. Denn die Arbeiterkammer arbeitet für die SPÖ. Soviel ich weiß fördert sie stark die Zuwanderung von Kulturfremden, beurteilt populistisch sinnloses Zeug wie Krapfen oder Punsch und dient als Postenbeschaffer für rote Parteikindern und Funktionäre. Wobei gute Sachen wie der Konsumentenschutz zurückgefahren werden. Die Art ihrer Zusammensetzung und ihrer Politisierung garantiert ihr auch, dass dort auf ewig nur die SPÖ das Sagen hat und das ist nicht im Sinne der Zahlenden.
Die AK Wien war offizieller Partner des Pride 2023.
Da fühle ich mich als Zwangsbeitragszahler verhöhnt.
Es wäre interessant zu wissen, ob noch immer viele Betriebsräte in den Unternehmen die AK Wahl durchführen. Ich war so ein Betriebsrat. Ich habe mit meinem BR-Team 3x die AK Wahl durchgeführt, da sonst ja sehr wenige zur Wahl gegangen wären. Es gab einen Info-Abend, da wurde man auch “vereidigt” und bekam alle Unterlagen. Dann hat man in seinem Betrieb die Wahl durchgeführt und hat dann die verplombte Wahlurne und alle Unterlagen wieder zur AK gebracht. Man bekam eine kleine Aufwandsentschädigung. Also fragt man sich schon, was da so viel gekostet.
In all den Jahren wurde ich noch nie aufgefordert, mich an einer AK-Wahl zu beteiligen. Oder hab auch nur mitbekommen, wann gewählt wurde…
Die AK ist ein Pool fuer Versorgungsposten der Roten aller Art. Das Preis-/Leistungsverhältnis laesst zu wuenschen uebrig
Man sollte grundsätzlich einmal darüber nachdenken, ob solche parteipolitischen „Zwangsmitliedschaftsvereine“ überhaupt noch mit einer modernen offenen Gesellschaft vereinbar sind.
Die Provisionen florieren
AK und ÖGB kassieren beide. Tun beide nichts für die Arbeitnehmer. Wozu also AK? Weg mit den Pflichtvertretungen, das Kammersystem ist absolut überholt.
37 Millionen! was damit alles Gutes getan werden könnte. Warum sind denn die Wahlen so teuer sie brauchen doch nur einen Block Papier auslegen einen Stift kann der Wähler selbst mitbringen und schreibt da seinen Favoriten drauf. Fertig. Was ist das Problem! Es geht wieder nur darum die einfachen Leute abzuzocken. Wir können uns immer weniger leisten, wir müssen einsparen so leer wie heutzutage war der Kühlschrank noch nie. Wir brauchen Entlastungen.
Mir genügt es dass mir die AK das Geld aus der Tasche zieht. Das Wort “Mitglied” klingt hier fast sarkastisch. Dann aber auch noch diesen verein bei den Wahlen zu Unterstützen ist wohl etwas viel verlangt :). Auch ich werde NICHT AK wählen gehen. Schon aus Protest.
Lindner würde sagen: Lieber garnicht wählen als falsch wählen.
Die dümmste Einstellung die man haben kann. Nur wer wählt ändert was. Kopf in den Sand stecken hilft niemandem.