Am (morgigen) Sonntag landen zwei Spezialhubschrauber, die aus Deutschland nach Niederösterreich gesendet werden. Die beiden Canadair-Maschinen aus Italien haben laut Pernkopf jeweils ein Fassungsvermögen von etwa 7.000 Litern. Das benötigte Wasser soll aus der Donau aufgenommen werden. Über die genauen Entnahmestellen entscheiden letztlich auch die Piloten – “hochkarätige Spezialisten”, wie der Landesvize anmerkte.

Die Spezialhubschrauber, die am Sonntag eintreffen werden, fassen jeweils 5.000 Liter. “Wir gehen davon aus, dass wir damit die nächsten Tage gut bestreiten können”, blickte der ÖVP-Politiker voraus. Schon am Freitag waren in Absprache mit dem Innenministerium Fluggerät-Kapazitäten in Nachbarstaaten abgefragt worden, “um für alle Eventualitäten gerüstet zu sein”. Die Unterstürzung aus Italien und Deutschland erfolge nun auf Basis der europäischen Nachbarschaftshilfe. Auch Niederösterreich habe zuletzt in diesem Rahmen immer wieder unter die Arme gegriffen, erinnerte Pernkopf u.a. an den Einsatz zahlreicher Feuerwehrleute bei den Waldbränden in Nordmazedonien im August.

Den Samstag bezeichnete Pernkopf als “Großeinsatztag”. In der Luft sind über dem Rax-Gebiet zehn Hubschrauber, sechs stellt das Verteidigungsministerium und vier die Polizei. Bei zwei Helikoptern handelt es sich um Fluggeräte mit einem Fassungsvermögen von bis zu 3.000 Litern.

Feuer breitete sich rasch aus

Laut Landesfeuerwehrkommandant Dietmar Fahrafellner sind erneut 500 Kräfte aufgeboten, davon “40 Waldbrandbekämpfer im unwegsamen Gelände”. Über Nacht habe es ein “starkes Anfachen des Feuers gegeben”. Nun müssten die Flammen einmal mehr “von mehreren Seiten” bekämpft werden. Eine sogenannte Verteidigungslinie sei mittlerweile auch am Bergkamm errichtet worden, um ein Überspringen der Flammen und damit eine weitere Ausbreitung zu verhindern.

Erste Flüge der Canadair-Maschinen sind nach Angaben von Fahrafellner in den Abendstunden und Sonntagfrüh geplant. “Mit den Maßnahmen hoffen wir, dass die Lage besser unter Kontrolle zu bringen ist.” Lob kam von Pernkopf für die bisherige Herangehensweise an den Waldbrand. Es funktioniere “trotz schwierigster Umstände gut”. Die “Einsatzkräfte leisten Übermenschliches”, verwies der Landesvize u.a. auf die topografischen Schwierigkeiten im Rax-Gebiet.

Die Flammen waren am Montag ausgebrochen. Das Feuer breitete sich extrem rasch aus – innerhalb von zehn Stunden von fünf auf mehr als 100 Hektar. Hinsichtlich der Brandursache geht die Polizei von einer “fremden Zündquelle” aus. Umfelderhebungen, etwa auch in umliegenden Hütten, werden durchgeführt. Zahlreiche Hinweise sind bereits eingegangen.