Von Wien bis Uschgorod, das gleich hinter der ukrainischen Grenze liegt, sind es nur 600 Kilometer – nur die Slowakei und Ungarn liegen als Länder zwischen Österreich und der nun bedrohten Nation. Die “Washington Post” zitiert jetzt für eine deutliche Warnung Quellen aus dem US-Verteidigungsministerium und aus dem Geheimdienst: Sollte tatsächlich eine russische Invasion der Ukraine stattfinden, würden bis zu fünf Millionen Menschen vor den Armeen Putins Richtung Westen flüchten. Die Hauptziele dieser Kriegsflüchtlinge wären sicher Nationen, die für ihr gut funktionierendes Asylsystem bekannt sind – also Deutschland und auch Österreich.

Zur Erinnerung: Beim großen Migranten-Zustrom in den Jahren 2014, 2015 und 2016 kamen etwa 2,5 Millionen Menschen in die EU. Die Asylwelle aus der Ukraine hätte somit das doppelte Ausmaß der Zuwanderung in der akuten Phase vor sechs und sieben Jahren.

Viele ukrainische Soldaten rechnen mit einer Invasion

50.000 zivile Todesopfer bei Invasion

Die “Washington Post” hat auch Kalkulationen der Verluste bei einem massiven bewaffneten Konflikt zwischen Russland und der Ukraine veröffentlicht: So würden die russischen Truppen bei einer Invasion mit bis zu 10.000 Todesopfern rechnen, die ukrainische Armee mit bis zu 25.000. Zusätzlich würde ein Krieg, in dem auch die ukrainische Hauptstadt Kiew als Schlachtfeld nicht auszuschließen wäre, bis zu 50.000 Opfern unter der Zivilbevölkerung sorgen. Die Zahl jener Menschen, die aufgrund der Kampfhandlungen mit Artilleriebeschuss und Bombenabwürfen ihre Bleibe verlieren, ist nicht genannt – sie dürfte aber ebenfalls sehr hoch sein.

Washington befürchtet Fall Kiews binnen 48 Stunden

Die US-Regierung geht davon aus, dass im Falle eines Großangriffs Russland binnen 48 Stunden die ukrainische Hauptstadt Kiew einnehmen und Präsident Wolodymyr Selenskyj stürzen könnte. Was dann passiert, ist nicht mit Sicherheit vorhersehbar: Die russischen Truppen könnten nach ersten Erfdolgen mit einem jahrelangen und blutigen Partisanenkampf konfrontiert sein.

Auf alle Fälle käme es zu einer gigantischen Fluchtwelle mit Menschen, die im Krieg alles verloren haben oder die aus politischen Gründen ihr Land verlassen müssen.

Üben bereits ständig für den Ernstfall: ukrainische Truppen