Russland steht vor der Staatspleite: Erstmals wurden am Mittwoch Zahlungen für zwei Fremdwährungsanleihen nicht in Dollar, sondern in Rubel geleistet (eXXpress berichtete). Wegen der westlichen Blockade seiner Devisenreserven infolge des Krieges gegen die Ukraine will Moskau dies auch künftig so handhaben. “Wenn diese Blockade fortgesetzt wird und die Zahlungen zur Bedienung der Schulden blockiert werden, könnten sie in Rubel erfolgen”, sagte Kreml-Sprecher Dimitri Peskow. Zudem erklärte er, dass Russland “über alle nötigen Ressourcen verfügt, um die Auslandsschulden zu bezahlen“.

Internationale Zahlungsunfähigkeit droht im Mai

Das flächenmäßig größte Land der Welt könnte jedoch im Mai international als zahlungsunfähig gelten. Die Anleiheinvestoren haben Russland eine Gnadenfrist von 30 Tagen gegeben, um seinen Verpflichtungen nachzukommen. Läuft diese aus, wäre das Land aus westlicher Sicht insolvent. Für die Finanzmärkte hätte dies enorme Auswirkungen.
Eine Staatspleite eines derart großen Gläubigers gab es zuletzt im Jahr 1998 – dies war ebenfalls Russland.

Ukraine-Krieg änderte die Situation erheblich

Wie die “Welt” berichtet ist Russland laut Daten der Weltbank international mit 470 Milliarden Dollar verschuldet – im Vergleich zu den Verbindlichkeiten von westlichen Staaten ist dies wenig. Die internationalen Märkte hielten eine Staatspleite vor dem Angriffskrieg gegen die Ukraine für nahezu unmöglich – der Krieg und vor allem die damit verbundenen Sanktionen änderten jedoch alles.